TV-Hersteller in Taiwan gehen davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte 2010 ausreichend 240-Hertz-Panels produziert werden, um Massenmarktreife zu erlangen und das Angebot von 3D-Fernsehern voranzutreiben.
Taiwans ganze Industrie lebt traditionell von der Massenmarktfähigkeit neuer Technologien. Marktreife heißt nicht nur, dass die Technologien funktionieren, sondern auch bezahlbar werden.
240-Hz-Fernseher (bei uns 200 Hz) in Verbindung mit LCD-Shutterbrillen werden als die 3D-Technologie gesehen, die sich durchsetzen wird. Wie VHS versus Grundig 2000 & Co. und Blu-ray versus HD-DVD gezeigt hat, sind Standards nötig, um neue Errungenschaften marktfähig zu machen.
Samsungs rechnet 2010 mit dem Verkauf von 2,6 Millionen 3D-TV-Geräten, Sony mit 2,2 Millionen, Panasonic mit 1,1 Millionen und LG Electronics mit 1 Million Stück.
Bei allem Optimismus der führenden Anbieter gibt es auch Zweifel, dass 3D wirklich so gefragt ist. Philips zum Beispiel schließt sich der Euphorie nicht an. Samsung und LG beugen sogar schon Klagen wegen Schwindelanfällen und Übelkeit vor. Was den Durchbruch von 3D-TV vor allem behindert, ist der fehlende Content.
Anixe HD, über einen entsprechenden Kabel- oder Satellitenreceiver europaweit frei empfangbar, strahlt um 23:45 Uhr immerhin ein viertelstündiges 3D Kinomagazin aus. Aber außer ersten Versuchen mit "Tutti Frutti" Anfang der 1990er Jahre bei RTL, damals noch mit anaglypher Rot-Grün-Brille, ist mit 3D im deutschen Fernsehen sonst so ziemlich Essig.