Microsoft wird Windows 8 mit einem integrierten Passwort-Manager ausliefern. Das haben die Entwickler nun im offiziellen Windows-8-Blog angekündigt.
Endanwender müssen sich immer mehr Passwörter für unterschiedlichste Dienste merken. Viele Anwender sind überfordert und nutzen deshalb oft die gleichen Passwörter für unterschiedliche Dienste, was ein Sicherheitsrisiko darstellt. Microsoft will den Anwendern bei der Verwaltung der Passwörter helfen und wird in Windows 8 einen Passwort-Manager integrieren. Das verkündet Windows-8-Chefentwickler Steven Sinofsky im offiziellen Windows-8-Blog.
In dem Blog-Eintrag erläutert anschließend Dustin Ingalls, Group Program Manager beim Security und Identity Team, die Funktionsweise des neuen Passwort-Managers. Dabei weist Ingalls auf Studien hin, laut denen sich US-Computer-Nutzer durchschnittlich 25 verschiedene Passwörter merken müssen. Der größte Teil nutze aber nur insgesamt sechs unterschiedliche Passwörter, um sich an den 25 unterschiedlichen Stellen zu autorisieren. Oft begnügen sich Anwender aber auch mit möglichst einfach gehaltenen Passwörtern, die man sich zwar einfach merken kann, die aber auch leicht zu erraten sind.
Windows 8 wird automatisch alle Passwörter erfassen, die der Anwender beispielsweise beim Einloggen bei einem Web-Dienst eingibt. Dabei kommt die Metro-Style-App "Windows 8 credential manager" zum Einsatz, die alle erfassten Passwörter mit einer hohen Verschlüsselung auf dem lokalen Rechner ablegt. Dabei wird zwischen den "Web Credentials" (Passwörter für Web-Dienste) und "Windows Credentials" (Passwörter für Windows) unterschieden. Der in der Entwicklung befindliche Internet Explorer 10 kann - wenn es der Anwender erlaubt - auf die abgespeicherten Passwörter für Web-Dienste zugreifen.
Viel praktischer noch: Alle gespeicherten Passwörter werden auf Wunsch auch in der Cloud abgelegt und sind dann auch auf anderen Rechnern verfügbar, auf denen sich der Anwender mit seiner Windows-Live-ID anmeldet. Dabei muss der Anwender vorab festlegen, dass der Rechner, auf dem er sich mit seiner Windows-Live-ID einloggt, zu den vertrauenswürdigen Computern gehört.
Für Windows 8 im Einsatz auf Unternehmensrechnern führt Microsoft als Neuerung die Möglichkeit an, den TPM-Chip (Trusted Plattform Module) in einem Rechner als virtuelle Smart-Card zu nutzen. Durch den Einsatz dieser so genannten "virtual Smart-Card" entfällt die Notwendigkeit, ein Smart-Card-Lesegerät an einem Rechner verwenden zu müssen, der ohnehin bereits mittels TPM-Chip als vertrauenswürdig eingestuft wird. Diese Virtual-Smart-Card-Funktion arbeitet mit jeder Applikation und Lösung zusammen, die mit Smart Cards kompatibel ist. Im folgenden Video demonstriert Microsoft die Vorteile der neuen Sicherheitsfunktion:
(PC-Welt/kv)