Am 9. Juli 2012 ist Microsofts alljährliche welteite Partnerkonferenz (WPC) gestartet - dieses Mal in Toronto.
Von Alexander Roth, ChannelPartner
Es soll die Konferenz der Rekorde werden: Am Microsofts jährliche Weltpartnerkonferenz (WPC), die in diesem Jahr in Toronto stattfindet, soll Analysten zufolge der kanadischen Großstadt 50 Millionen Dollar in die Kassen spülen, wenn die Rekordzahl von geschätzten 16.000 Partnern und Experten aus über 150 Ländern sich für eine Woche vor Ort austauscht.
Auch wenn es wohl zufällig ist: Die "Flucht" aus der gewohnten USA passt ins Bild. Microsoft bewegt sich in diesen Monaten auf vollkommen neuen Pfaden bezüglich der eigenen Kommunikation in Richtung Öffentlichkeit und Partner: Man bleibt leise, und dass obwohl Experten betonen, mit diesem Herbst/Winter stehe das wichtigste Quartal der Konzerngeschichte des Herstellers an.
Es gibt nicht wenige vor Ort, die die neue Kommunikationspolitik Microsofts mit einer Imitation des Apple-Konzerns vergleichen, der seit Jahren eine Strategie des "Fast-Nichts-Sagens" vor entscheidenden Releases fährt. Und obwohl Microsoft in der IT-Branche derzeit im Fokus steht wie selten zuvor, gibt es bereits klare Anzeichen seitens der Firmenspitze, dass man wohl hier in Kanada keine großspurigen (oder man könnte böswillig sagen: wirklich marktrelevante) Statements, etwa zu Windows 8 oder zum jüngst angekündigten hauseigenen Tablet-Computer "Surface" machen werde. Wie gemunkelt wird, soll sogar kein einziges Surface-Gerät vor Ort sein. Ebenso wird wohl nichts Neues zum Release-Termin zu Windows 8 (nach wie vor steht Oktober 2012 im Raum) oder zur entsprechenden Preis- und Lizenzpolitik mitzubekommen sein.
Vielleicht lässt Herr Ballmer doch etwas verlauten? Vielleicht gibt es interessante Releases zu Windows-8-konformer Hardware von Drittherstellern?
ChannelPartner hatte die Gelegenheit, sich mit dem deutschen Management, in Persona Martin Berchtenbreiter, General Manager Mittelstand & Partner bei Microsoft Deutschland sowie Bernd Stopper, verantworlich für die Partneraktivitäten bei Microsoft Deutschland am Tag vor dem offiziellen Eröffnungsmontag auszutauschen.
"Können den Informationsbedarf verstehen"
"Wir können den Bedarf an Informationen, der vermutlich über das hinausgeht, was wir als Konzern bislang kommuniziert haben, verstehen", antwortet Berchtenbreiter diplomatisch auf den mehrfach geäußerten Vorwurf, dass viele Microsoft-Partner die zurückhaltende Informationspolitik des Herstellers kritisieren. Berchtenbreiter wollte die Diskussion verständlicherweise nicht vertiefen, der Manager kündigte aber an, dass Microsoft sehr wohl relevante News in den kommenden Tagen äußern werde. Hier seien vor allem Ankündigungen zu neuen Incentive-Programmen rund um das Cloudangebot des Herstellers (konkret Office 365) zu erwarten. Im Fokus steht auch das Fitmachen der Partner in Sachen Cloud, sowie Programme, die sich zum Ziel gesetzt haben, den Nutzen der Cloudprodukte gegenüber den Endkunden noch deutlicher zu kommunizieren und die Partner entsprechend auszubilden und zu entlohnen.