Mit Zugeständnissen an das Bundeskartellamt will der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland die geplante Übernahme von Tele Columbus durchsetzen. Unter anderem sagte der größte deutsche Kabelnetzbetreiber den Wettbewerbshütern den Verkauf von Teilen der Netze zu. Dies betreffe die Tele Columbus-Netze mit den dazugehörigen Verträgen in Berlin, Dresden und Cottbus mit insgesamt 430.000 angeschlossenen Haushalten, teilte Kabel Deutschland in München mit. Dadurch würde sich die Transaktion von den ursprünglich geplanten rund 2,1 Millionen angeschlossenen Haushalten um rund ein Fünftel verringern.
Kabel Deutschland hatte die Übernahme von Tele Columbus im Mai 2012 angekündigt und will mit dem Zukauf den Rivalen Unitymedia Kabel BW in dessen Verbreitungsgebiet angreifen. Der Kaufpreis für Tele Columbus sollte bei gut 600 Millionen Euro liegen. Das Bundeskartellamt hatte allerdings Bedenken gegen die Übernahme angemeldet. "Wir teile die wettbewerbsrechtlichen Bedenken des Bundeskartellamts nicht, haben uns aber entschlossen, zu deren Überwindung die Veräußerung bestimmter Netze von Tele Columbus anzubieten", erklärte ein Sprecher von Kabel Deutschland. Tele Columbus versorgt rund 1,7 Millionen Kunden mit Kabelanschluss. Das Unternehmen ist überwiegend in Berlin und den neuen Bundesländern vertreten. (dpa/rw)