Virtualisierung macht Netzwerke komplexer
Durch die zunehmende Virtualisierung der IT-Infrastruktur bei mittelständischen Kunden sieht Matthias Schneider, Business Group Manager bei der Ingram Micro Distribution GmbH, auch bei dieser Klientel die Notwendigkeit der Netzwerkaufrüstung: "Hier werden heterogene, aber trotzdem leistungsfähige, effektive und intelligente Netzwerke benötigt." Damit meint der Ingram-Manager übrigens nicht nur die Datennetzwerke, sondern auch die gesamten Telekommunikationssysteme.
- "Ein modernes Security Gateway ist mehr als nur eine Firewall." Christine Schönig, Technical Managerin bei Check Point Software Technologies
- "Neue Anwendungen und Geschäftsprozesse werden die künftige IT-Security entscheidend prägen." Jörg von der Heydt, Channel & Marketing Manager Germany bei Fortinet
- "Sicherheitsrichtlinien müssen durchgesetzt werden." Kai Hollensett, Senior Director Channel Sales D-A-CH bei Juniper Networks
- "Netzwerk-Security ist ein Top-Thema." Sven Janssen, Country Manager Germany bei SonicWall
- "Die Grenzen zwischen den Firewall-Märkten für Großkunden und Mittelständler verschwimmen." Dennis Monner, Vorstandsvorsitzender der gateProtect AG
- "Nicht nur der Funktionsumfang, sondern auch die Tiefe der Sicherheitstechnologie nehmen bei UTM-Produkten stetig zu." Michael Haas, Regional Sales Manager Central Europe bei WatchGuard Technologies
- "Was benötigt wird, ist die Lösung aus einer Hand." Markus Henning, Netzwerk-Security-CTO bei Sophos
- "Neue Gefahren entstehen im Web-2.0-Umfeld, durch Cloud und Mobile Computing." Jörg Kurowski, Zentraleuropa-Chef bei Check Point
- "Angesichts der Komplexität und der Anzahl von Attacken ist ein spezialisierter, aber auch anpassungsfähiger Schutz notwendig." Anthony Perridge, Channel Director bei Sourcefire
- "IT-Sicherheit ist ein sehr gutes Geschäftsfeld für Systemintegratoren." Jan Hichert, General Manager Network Security von Sophos
- "KMUs suchen nach zuverlässiger, einfach einzusetzender und kosteneffizienter Sicherheit." Thomas Mammitzsch, Regional Director Commercial Central Europe bei Netgear
- "IT-Securuity ganzgheitlich konzipieren!", Robert Jung, Westcon Security
- "UTMs haben viel versprochen und wenig gehalten." Patrick Kuttruff, Senior Sales Engineer bei Websense
Schneiders Ansicht nach müssen sich vor allem Kunden aus dem industriellen Mittelstand mit dem eigenen Business spezialisieren und differenzieren, um gegenüber den eher unflexiblen Großkonzernen zu bestehen. "Das ist die ideale Voraussetzung für den IT-Fachhandel, der ja schwerpunktmäßig den Mittelstand bedient", schließt der Ingram-Manager daraus. Denn auch Mitarbeiter in mittelständischen Firmen werden immer flexibler und mobiler und müssen dennoch ständig miteinander, aber auch mit ihren Kunden und Lieferanten in Kontakt bleiben.
Dirk Obendorf, Business Unit Manager Cisco bei Tech Data, hat die Erfahrung gemacht, dass viele SMB-Kunden noch auf die älteren Standards wie 10/100-MBit-Ethernet im Festnetz und IEEE 802.11/a/b/g im WLAN setzen. "In diesen Netzwerken steht auf Dauer nicht mehr genügend Bandbreite zur Verfügung, um dem stetig wachsenden Datenverkehr genügend Kapazität zu bieten. Die zunehmende Nutzung von Social-Media-Plattformen sowie die steigende Anzahl von mobilen Endgeräten erfordert immer mehr Leistung im Netzwerk", so de Tech-Data-Manager weiter.
"Das Netzwerk ist die Basis von allem - beim Kunden muss es einfach funktionieren", meint Helge Scherff, Vertriebsleiter bei Wick Hill Deutschland. Für den VAD gibt es viele neue Herausforderungen bei Kundennetzwerken, beispielsweise Voice over IP (VoIP), Mobile Device Management (MDM), Bring Your Own Device (BYOD), Cloud Computing, Hosted Services und weiteres. Scherff glaubt, dass viele mittelständische Kunden auf diese neuen Entwicklungen noch gar nicht vorbereitet sind. Hier ist es nun die Aufgabe der Reseller, diese mittelständische Klientel mit der modernen TK- und Netzwerk-Infrastruktur vertraut zu machen.
Ähnlich äußert sich Gerald Hahn, Vorstandsvorsitzender der Softshell AG: "Durch die rasche Zunahme von Cloud-Anwendungen und das entsprechend starke Wachstum beim Datenverkehr sind viele Netzwerke und deren Komponenten bei KMUs überfordert." Als Beispiele nennt der Spezialdistributor VoIP, Online-Storage und -Backup, digitales Marketing oder auch Videos in Netzwerken, deren Kapazitäten für derart ressourcenhungrige Applikationen gar nicht ausgelegt sind.
Deshalb ist auch Mike Lange von D-Link der festen Überzeugung, dass sich im Zuge dieser Entwicklung Fachhändlern neue zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten eröffnen - sofern ihr Sortiment breit gefächert ist und sie über das entsprechende Netzwerk-Know-how verfügen." Im Rahmen der Globalisierung ist der deutsche Mittelstand im asiatischen Raum sehr erfolgreich: "Dort ist das neue Internetprotokoll IPv6 bereits stark verbreitet, was auch mittelständische Unternehmen hierzulande zwingt, bei der Netzwerkanbindung IPv6-fähige Netzwerkkomponenten einzusetzen", sagt Lange. Er wittert hier ein zusätzliches Betätigungsfeld für deutsche, mittelständisch geprägte Netzwerk-VARs.
Ähnlich argumentiert Niels Klussmann von Cisco: "Gerade der Mittelstand in einer föderal organisierten Region wie Deutschland mit einer exportorientierten Wirtschaft könnte von der gestiegenen Nachfrage nach Videokommunikation profitieren." Laut Cisco wird sich das globale Datenvolumen bis 2016 vervierfachen - maßgeblich getrieben durch mobilen Datenverkehr und breitbandige Videokommunikation. Und hier könnte der Reseller seinem mittelständischen Kunden aufzeigen, wie er sein Netzwerk multimedia-tauglich macht. "Der Fachhändler kann hier mit der Überprüfung der Netzwerk-Performance starten, danach einen Video-Workshop abhalten und anschließend dem mittelständischen Kunden den Migrationspfad für sein Netzwerk aufzeigen", skizziert Klussmann die Vorgehensweise eines erfolgreichen Fachhändlers.
Seiner Meinung nach sollten neben den klassischen Netzwerkkomponenten auch Videoendgeräte zu dem vom Reseller angebotenen Portfolio in diesem Segment gehören. "Das beginnt bei pragmatischer Software, setzt sich über Desktop-Lösungen und einfache Standsysteme fort und endet bei Videokonferenzräumen für den anspruchsvollen Mittelstandskunden", zählt der Cisco-Manager auf. (rw)