Vodafone Deutschland bekommt einen neuen Chef: Der bisher für die Niederlande zuständige Jens Schulte-Bockum soll im Herbst 2012 die Führung übernehmen. Den Bericht über einen Streit des Vorgängers Friedrich Joussen mit der Konzernspitze in London weist das Unternehmen zurück.
Das deutsche Mobilfunk-Schwergewicht Vodafone bekommt im Herbst einen neuen Chef. Zum 1. Oktober 2012 soll Jens Schulte-Bockum die Führung der deutschen Tochter des britischen Telekommunikations-Riesen übernehmen. Bockum leitet aktuell die Vodafone-Geschäfte in den Niederlanden. Der bisherige Deutschlandchef Friedrich Joussen habe bereits 2011 intern angekündigt, den Posten in Düsseldorf verlassen zu wollen. Sein Vertrag bei Vodafone wurde im November 2011 bis 2015 verlängert.
Einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" über einen Streit zwischen Joussen und der Konzernführung um das Investitionsvolumen in Deutschland als Auslöser für den Abgang wies das Unternehmen zurück. Er wolle mit 48 Jahren "neue Herausforderungen angehen", erklärte Joussen in einer E-Mail an die Vodafone-Mitarbeiter, die auch der dpa vorliegt. Vodafone ist der nach Umsatz weltgrößte Mobilfunk-Anbieter. Im deutschen Mobilfunk-Geschäft sind die Deutsche Telekom und Vodafone die beiden Platzhirsche.
Joussen hatte noch bei Mannesmann gearbeitet, bevor der deutsche Anbieter von Vodafone geschluckt wurde. An der Spitze der deutschen Tochter steht er seit neun Jahren. Unter seiner Führung baute Vodafone unter anderem durch die Integration von Arcor das Geschäft mit Festnetzanschlüssen und Firmenkunden aus und setzte auf Fernsehen über das Internet.
Schulte-Bockum soll bereits zum 1. April 2012 nach Deutschland kommen, zunächst als der für das Tagesgeschäft zuständige Chief Operating Officer. Die Änderungen müssen noch am 29. März 2012 vom Aufsichtsrat abgesegnet werden. Über den Führungswechsel hatten zunächst die "Rheinische Post" und die "Wirtschaftswoche" berichtet. (dpa/rw)