Die Geschwindigkeit und Genauigkeit von Quantencomputern lassen sich durch winzige Linsen erheblich steigern. Das berichten australische Physiker in der Zeitschrift "Physical Review Letters". In ihren Experimenten verbesserten sie die Informationsverarbeitung, indem sie die verwendeten Lichtimpulse bündelten. Sie versprechen sich dadurch eine Weiterentwicklung besonders von Netzwerken mit langen Distanzen.
Leuchtturmlinsen im Computer
Zum Einsatz kamen dabei die Miniaturausgabe von Linsen, die bereits 1822 von Augustin Jean Fresnel entwickelt wurden. Ihr wichtigster Einsatzort sind bisher Leuchttürme, bei denen sie das Leuchtfeuer von weitem sichtbar machen. Die sogenannten Fresnel-Linsen finden heute auch in Frontscheinwerfern von Autos, in der Veranstaltungs- und Theatertechnik oder etwa bei Einstellscheiben der Sucher von Spiegelreflexkameras Verwendung.
Erstmals gelang nun die Umsetzung dieses Prinzips beim Quantencomputer. Dieser ist mit seiner auf ein- und ausgeschaltetem Licht basierenden Technik besonders auf richtige Lichtbündelung angewiesen. "Durch Miniaturlinsen konnten wir das Licht von einzelnen Ionen effizient abbilden. Das erlaubt schnellere Verarbeitung und weniger Fehler", so Studienleiter David Kielpinski von der Griffith University. Beim Quantenprozessor ist das Licht eines einzigen Ions das Ergebnis einer Rechnung, wobei die Leuchtstärke meist bloß ein Billionstel einer Glühbirne beträgt.
Billige Herstellung
Ein Vorteil dieser Linsen ist, dass sie günstig und gut skalierbar sind. "Ihre Erzeugung verläuft ähnlich wie jene von Computerchips. Das bedeutet, dass wir eine, hundert oder auch 10.000 Linsen mit nur wenig Preisunterschieden einsetzen können", betont Kielpinskis Kollege Erik Streed. Da bei den stets größer werdenden Quantencomputer die Zahl der Ionen zunimmt, kann man auch die Zahl der Linsen steigern, um die von den Ionen verarbeiteten Ergebnisse besser auszulesen. (pte/rw)