Auf der Kundenveranstaltung OpenWorld 2012 in San Francisco präsentierte Oracle-CEO Larry Ellison Pläne für eine Cloud-Infrastruktur mit hauseigener Hardware.
von Thomas Cloer (Computerwoche)
Eine neue Generation der "Sparc"-Prozessoren soll in einem Jahr die Oracle-Datenbank schneller laufen lassen als auf jeder anderen Hardware, verriet Ellison in seiner Rede zu Beginn der Veranstaltung. Gemeinsam mit dem Hardware-Partner Fujitsu arbeitet Oracle daran, möglichst viele Software-Funktionen in der Hardware der Sparc-CPUs abzubilden.
Doch draüber wolle er eigentlich noch gar nicht reden, so der Oracle-Chef. Ihm gehe es vor allem um die Cloud, genauer gesagt, die Oracle-Cloud. Diese decke ab sofort alle drei gängigen Service-Ebenen ab. Neben den bereits verfügbaren SaaS- und PaaS- Angeboten (Software as a Service, Platform as a Service) offeriere man nun auch die Infrastruktur-Komponenten. Die Infrastruktur der Oracle-Cloud 2012 besteht demnach schlicht aus Oracles eigenen Engineered Systems (beispielsweise "Exadata", "Exalogic"). Die könne der Kunde je nach Bedarf als Private Cloud hinter der eigenen Firewall platzieren oder aber in Oracles Public Cloud. Das mag aus Sicht des Herstellers und auch einiger Anwender durchaus vorteilhaft sein, lässt sich aber nicht mit einer offenen und flexiblen Cloud-Infrastruktur wie etwa der von Amazon Web Services (AWS) vergleichen.
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Mit "Oracle 12c" kündigte Larry Ellison für 2013 außerdem eine über vier Jahre hinweg entwickelte neue Version der hauseigenen Datenbank an. Diese unterstützt erstmals mehrere Mandanten (Multi-Tenancy) auf Datenbankebene; ein "Container" speichert dabei die Daten unterschiedlicher Anwendungen (ERP, CRM und so weiter) nur noch in einer Datenbank statt wie bisher in getrennten Systemen. Ob die Lizenz dafür dann entsprechend teurer wird, verriet der Oracle-Chef noch nicht. Die Mandantenfähigkeit soll jedenfalls Verwaltung und Backup & Recovery vereinfachen und darüber hinaus sowohl die Leistung als auch die Sicherheit des Systems erhöhen.
Als wichtige Neuankündigung hatte Ellison auch die dritte Generation "X3" der Datenbank-Appliance Exadata im Gepäck. Diese bezeichnete er als "In-Memory-Machine": Ein Rack bietet 26 Terabyte Hauptspeicher (4 TB davon DRAM, die restlichen 22 TB Flash-Cache). Dank Kompression soll damit eine Datenbank in der Größe bis zu 220 TB vorgehalten werden können. Der Oracle-CEO bezeichnete das System als "heuristisch-hierarchischen Speicher" und Exadata X3 als weltweit schnellstes System fürs Business. Dies könnten Kunden zu einem Einstiegspreis von weniger als 200.000 Dollar erwerben. (tc/cw)