Der vermutlich von einem staatlichen Dienst entwickelte Computerschädling Flame ist älter als bisher angenommen. Die Entwicklung der Spionage-Software habe schon im Dezember 2006 begonnen und werde auch weiter fortgesetzt, sagte am Montag ein Experte der russischen IT-Sicherheitsfirma Kaspersky, Vitaly Kamluk.
Die Malware-Fahnder von Kaspersky Lab, der ITU, dem CERT-Bund/BSI und von Symantec entdeckten nach eigenen Angaben gemeinsam mehrere Server, die als Kommandozentralen für das Ausspähen von Daten mit Hilfe von Flame dienten und sich als Server für ein Content Management System (CMS) tarnten. Bei der Analyse fanden sich Hinweise auf drei bisher nicht bekannte Schadprogramme, die mit Flame verwandt sind. Von diesen sei eines noch im Netz verbreitet, sagte Kamluk.
Die Auswertung ergab nach seinen Angaben, dass eine dieser Steuerzentralen innerhalb einer Woche 5,5 GB an komprimierten Daten eingesammelt hat. Die meisten Rechner, die mit Hilfe einer Flame-Variante ausspioniert wurden, befanden sich demnach im Iran und im Sudan. Es seien aber auch Rechner in Deutschland mit der Schadsoftware infiziert worden. (dpa/rw)