Laut Trend Micro-CTO Raimund Genes stellt sich die Stiftung Warentest nicht der Kritik, die die wichtigsten Security-Hersteller an ihrem Verfahren zum Testen von Anti-Viren-Suites äußern. Das Institut vermeide eine offene und direkte Diskussion mit allen Sicherheitsherstellern und es reagiere nicht auf zahlreiche kritische Kommentare der Leser, schreibt Genes in seinem Blog.
Demnach könne die Stiftung Warentest immer noch nicht begründen, warum eine Stichprobe von 1.800 verwendeten digitalen Schädlingen repräsentativ sein soll. Ferner wäre die vom Institut an die Hersteller versandte Beschreibung des Testverfahrens nur sehr oberflächlich. Ferner moniert Genes, dass einige der verwendeten digitalen Schädlinge alter als zwei Monate wären, was deren Wirksamkeit sehr stark einschränken würde.
Unklar ist laut Genes außerdem, wie die Gewichtung der verschiedenen Testkategorien zustande gekommen ist. Hinzu kommt sein Eindruck, dass Hersteller mit Schutzmechanismen in der Cloud systematisch benachteiligt werden.
"Das von der Stiftung Warentest ins Feld geführte Offline-Szenario einer Infektion über USB-Stick ist nicht das einzige, das es zu berücksichtigen gilt, und reicht deshalb als Argument gegen eine stärkere Gewichtung von Cloud-Mechanismen in der Bewertung nicht aus", argumentiert der Trend Micro-Manager.
Überdies bezweifelt er, ob Stiftung Warentest die verschiedenen Schutzschichten einer modernen Sicherheitslösung im Zusammenspiel getestet hat. Er nimmt an, dass die verschiedenen Module isoliert voneinander gestestet wurden. (rw)