Gegen Sony und Samsung

Bei Internet-TV setzt LG auf Google-Software

12.07.2010
Electronics will beim Internetfernsehen zu den Rivalen Sony und Samsung aufschließen und prüft die Entwicklung eines Fernsehgerätes, das mit der Android-Software von Google läuft. "Google-TV könnte auf dem Markt auf starkes Interesse stoßen, aber der Grund, aus dem wir uns das überlegen, ist, dass Google eines Tages auf dem Gebiet TV-Software dominieren könnte, und wir wollen nicht als reiner Hardware-Lieferant enden", sagte Simon Kang, CEO von LGs Home-Entertainment-Sparte.

LG Electronics will beim Internetfernsehen zu den Rivalen Sony und Samsung aufschließen und prüft die Entwicklung eines Fernsehgerätes, das mit der Android-Software von Google läuft. "Google-TV könnte auf dem Markt auf starkes Interesse stoßen, aber der Grund, aus dem wir uns das überlegen, ist, dass Google eines Tages auf dem Gebiet TV-Software dominieren könnte, und wir wollen nicht als reiner Hardware-Lieferant enden", sagte Simon Kang, CEO von LGs Home-Entertainment-Sparte.

LG, der nach Samsung zweitgrößte Hersteller von LCD-Fernsehern der Welt, hat in diesem Jahr bereits einen internetfähigen Fernseher auf den Markt gebracht, der mit der hauseigenen Software "Netcast" arbeitet. Das Gerät ist unter anderem bereits in Europa und Nordamerika erhältlich. Bislang wurden rund 470.000 Stück verkauft. Das Marktforschungsinstitut iSuppli erwartet einen Anstieg des weltweiten Absatzes von Fernsehern mit Internetzugang von 14,7 Millionen 2009 auf bis zu 87,6 Millionen Stück 2013.

LG prüfe derzeit zudem die Eröffnung eines eigenen Geschäftes für TV-Apps Anfang 2011, sagte Kang weiter. Bei den sogenannten Apps handelt es sich um kleine Zusatzprogramme, die neue Funktionen ermöglichen und durch das Apple iPhone populär geworden sind.

Im Mai 2010 Google und Sony angekündigt, gemeinsam an einem Fernsehgerät arbeiten zu wollen, das mit der Android-Software "Google-TV" läuft. Zu Google TV gehört eine Suchbox, die Nutzern bei der Navigation durch Webseiten und Fernsehprogramme hilft. Samsung Electronics Co, der weltgrößte Hersteller von Flachbildfernsehern nach Umsatz, hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Entwicklung eines Fernsehers auf Basis der Google-Software zu prüfen. Eine Google-Sprecherin erklärte, der Konzern suche unter den globalen Fernsehherstellern nach Partnern für sein Google-TV. Abgesehen von Sony gebe es aber noch keine Vereinbarungen.

Mit Blick auf die nahe Zukunft der TV-Branche sagte Kang, er rechne damit, dass sich der Markt im saisonbedingt starken zweiten Halbjahr etwas abkühlt. Grund sei ein Nachlassen der wirtschaftlichen Entwicklung. "Wir sind bislang davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach Fernsehgeräten im zweiten Halbjahr sehr stark sein wird. Die wirtschaftlichen Bedingungen habe sich aber verschlechtert. Das wirkt sich auf die Wechselkurse aus, und vielleicht müssen wir sogar die Preise für unsere Fernseher erhöhen", fügte der Manager hinzu.

Die Schuldenkrise in Europa und hohe Materialkosten hätten LGs Zweitquartalsergebnisse verhältnismäßig stärker getroffen als Wettbewerber, so Kang weiter. Die operative Gewinnmarge der TV-Sparte für das zweite Quartal schätzt der Manager auf einen deutlich niedrigen einstelligen Prozentbereich, verglichen mit den für das erste Quartal ausgewiesenen 3,5 Prozent. Dennoch will der Konzern 2010 nach wie vor einen Marktanteil von 14 Prozent und 2011 von 15 Prozent am weltweiten LCD-TV-Markt erreichen.

Im zweiten Halbjahr würden sich die Gewinne verbessern, allerdings werde die Erholung nicht sehr bedeutend ausfallen, sagte Kang. Gleichzeitig bekräftigte er das Ziel von LG 2010 30 Millionen Flachbildfernseher verkaufen zu wollen. (Dow Jones/rw)

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