Der Vormarsch von Smartphones und Tablets stellt Intel vor Probleme: PCs verkaufen sich schlechter und bei diesen mobilen Geräten bekam der Chip-Primus bisher kaum einen Fuß in die Tür. Mit neuen Chips und Design-Vorgaben will Intel beides ändern.
Der Chip-Riese Intel setzt auf sparsamere Prozessoren und Touchscreen-Notebooks, um seinen Platz in der Computer-Welt von morgen zu sichern. Die dünnen Ultrabook-Laptops der nächsten Generation sollen standardmäßig mit berührungsempfindlichen Bildschirmen ausgestattet werden, kündigte der weltgrößte Prozessoren-Hersteller auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas an. Zudem sollen sie ihr Bild direkt an Fernsehgeräte übertragen können.
Für einen Durchbruch im Smartphone-Geschäft hofft Intel auf Wachstumsmärkte wie Afrika, Lateinamerika und China. Inzwischen gebe es eine ganze Reihe von Smartphones großer Hersteller mit "Intel inside", betonte Intel-Manager Mike Bell auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Im boomenden Geschäft mit Smartphones und Tablets hatte der weltgrößte Prozessoren-Hersteller bisher das Nachsehen gegenüber dem britischen Chip-Designer ARM, dessen Prozessoren deutlich weniger Energie verbrauchen.
Der Markt in diesen Ländern dürfte bis 2015 auf 500 Millionen - vor allem günstige - Smartphones wachsen, hofft das Unternehmen. Intel stellte in Las Vegas dafür eine neue Generation seiner Atom-Chip-Plattform vor, die für den mobilen Betrieb konzipiert ist. Bei ihr sei der Energiehunger so stark gedrosselt worden wie noch nie in der Firmengeschichte, sagte Bell.
Mit zusätzlichen Funktionen wie doppelter Sim-Karten-Slot, integrierter Radio-Empfang sowie drahtlose Übertragungsmöglichkeiten auf größere Displays sollen die Geräte den Markt erschließen. In den Industrieländern wie Europa und Nordamerika will Intel über Tablets und Hybrid-Geräte das mobile Geschäft stärken. Für Ende 2013 kündigte der Chip-Hersteller erste Tablets mit dem neuen Vierkern-Prozessor "Bay Trail" und Android-Betriebssystem an.
Die neue Rechner-Kategorie der Ultrabooks kommt laut Intel gut im Markt an. Analysten sahen bislang allerdings nur einen mäßigen Absatz, der vor allem dem vergleichsweise hohen Preis der Geräte geschuldet sein dürfte. Bis Ende des Jahres werde es Ultrabooks mit Touchscreen für 599 Dollar geben, verspricht Intel. (dpa/rw)