Mobiles Breitband

E-Plus setzt auf HSPA

02.01.2012
Die drei Mobilfunkbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica Germany (O2) haben inzwischen in sieben Bundesländern die Versorgungsauflagen im 800-Megahertz-Bereich erfüllt. Nach Tilgung der sogenannten weißen Flecken können die Netzbetreiber jetzt die jeweils im 800-Megahertz-Bereich ersteigerten und für LTE geeigneten Frequenzen für mobile Breitband-Dienste frei nutzen. E-Plus hat derweil von der Bundesnetzagentur die Erlaubnis bekommen, bundesweit seine Frequenzen im 900-Megahertz-Spektrum für schnelleres mobiles Internet via UMTS und HSPA einzusetzen.

Zum Ende des Jahres 2011 haben Telekom, Vodafone und O2 ihre Auf- und Ausbauverpflichtungen im für den Mobilfunkstandard der vierten Generation LTE (Long Term Evolution) genutzten 800-Megahertz-Bereich auch in Schleswig-Holstein erfüllt, teilt die Bundesnetzagentur mit. Damit können sie nun ihre im Frühjahr 2010 ersteigerten Frequenzen in diesem Spektrum frei in beliebigen Städten und Regionen einsetzen. Neben Schleswig-Holstein zählen auch Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zu denjenigen Bundesländern, in denen die drei Mobilfunkbetreiber ihren Ausbau-Verpflichtungen nachgekommen sind.

Die Frequenzen für den drahtlosen Netzzugang im Bereiche 800 Megahertz waren - anders als in den Bereichen 1,8 Gigahertz, 2 Gigahertz und 2,6 Gigahertz - bei der von der Bundesnetzagentur durchgeführten Frequenz-Auktion an Auflagen gekoppelt. Erst mussten die Netzbetreiber Städte und Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern mit mobilem Breitband versorgen, dann auch größere Städte. Mindestens 90 Prozent der Haushalte in einer Gemeinde oder Stadt müssen dafür Zugang zum schnellen Internet erhalten. Bei der Beurteilung, ob die Versorgungsauflage erfüllt ist, berücksichtigt die Bundesnetzagentur aber alle eingesetzten Technologien, also beispielsweise auch DSL und Kabel.

Die Bundesnetzagentur hat außerdem der E-Plus Gruppe eine deutschlandweite Flexibilisierung ihrer Frequenznutzungsrechte im 900-Megahertz-Spektrum genehmigt, wie jetzt der Düsseldorfer Mobilfunkbetreiber bekannt gab. Damit kann E-Plus diese Frequenzen für mobile Breitbanddienste mit Technologien wie UMTS oder HSPA einsetzen. Für die anderen Netzbetreiber bleibt die Nutzung dieses Frequenzbereichs auf GSM-Dienste mit dem Schwerpunkt Telefonie beschränkt. E-Plus will nun künftig an verschiedenen Standorten, an denen es sich für das Unternehmen wirtschaftlich rechnet, den UMTS-Beschleuniger HSPA mit Datenübertragungsraten von zunächst bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde und später bis zu 21,6 Megabit pro Sekunde im Downstream anbieten. Anders als bei LTE können die Kunden die mobilen Breitband-Dienste von E-Plus mit den schon im Handel befindlichen mobilen Endgeräten nutzen, die HSPA unterstützen.

E-Plus führt zurzeit zusammen mit ZTE und China Mobile einen TD-LTE-Feldtest in verschiedenen Städten durch. Dabei testen die Unternehmen die LTE-Technologien FDD-LTE (FDD steht für Frequency Division Duplex) und TD-LTE (TD steht für Time Division Duplex) auf den Frequenzbändern bei 1,8 GHz, 2,1 GHz und 2,6 GHz. Genutzt werden hierfür die 2,6-Gigahertz-Frequenzen, die E-Plus im Mai vergangenen Jahres ersteigert hatte. Im 800-Megahertz-Spektrum hatte E-Plus keine Frequenzen erworben. ( AreaMobile/bw)

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