Kartellrechtliche Bedenken

EU setzt Entscheidung über Motorola-Kauf von Google aus

15.12.2011
Die Übernahme von Motorola durch Google zieht sich hin. Eigentlich sollte der im August vereinbarte Kauf noch vor Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Doch es fehlt noch die Zustimmung der europäischen Wettbewerbshüter. Und die liegt erstmal auf Eis.

Die Europäische Kommission hat ihre Entscheidung über die Übernahme von Motorola durch Google vorübergehend ausgesetzt. Die Wettbewerbshüter benötigen weitere Unterlagen über den Kauf, erklärte eine Sprecherin dem Wirtschaftsportal Bloomberg. Bis zu dessen Bewertung sei die kartellrechtliche Prüfung der Übernahme ausgesetzt.

Ursprünglich sollte die EU-Entscheidung über eine Zulassung der Übernahme spätestens am 10. Januar 2012 fallen. Google ist sich dennoch sicher, dass der Kauf von Motorola noch im Frühjahr 2012 abgeschlossen werden kann. Ein Google-Sprecher nannte die Anforderung der Dokumente eine Routinemaßnahme. Doch sie zeigt auch, dass es kartellrechtliche Bedenken bei den Wettbewerbshütern gibt.

Dabei ist Google vor allem wegen des Patentpools, den der Handyhersteller besitzt, an der Übernahme interessiert. Motorola hat Schutzrechte auf rund 17.000 Technologien. Weitere 7500 Anträge auf Patente werden derzeit geprüft. Interesse an der Herstellung von Mobiltelefonen besteht nicht, wie Google mehrfach erklärte. Andere Hersteller von Android-Smartphones hatten befürchtet, dass die Übernahme von Motorola zu einer Sonderbehandlung des Unternehmens und Wettbewerbsverzerrungen führt. (AreaMobile/bw)

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