Bei Plasma-Fernsehern steht ein massiver 3D-Boom bevor, so das Marktforschungsunternehmen Displaybank. Bereits nächstes Jahr wird jedes fünfte neue Plasma-TV-Gerät 3D unterstützen. Für 2013 rechnet Displaybank sogar mit einem Marktanteil 3D-fähiger Modelle von über 86 Prozent. Gegenüber LCD-Geräten haben Plasma-Fernseher im 3D-Rennen einen Preisvorteil, den sie aber nicht unbedingt nützen können.
Günstig zur 3D-Macht
Displaybank erwartet, dass 3D-Plasma-Geräte Kunden nicht zuletzt dadurch ansprechen werden, dass eine zunehmende Preisschere zu teuren 3D-LCD-Fernsehern entsteht. Ob somit Plasma-Fernseher dem LCD-Markt insgesamt zusetzen können, ist aber fraglich. "Die Plasma-Display-Industrie leidet unter geringeren Produktionskapazitäten und Marketingmöglichkeiten im Vergleich zu LCD sowie fehlenden Neuinvestitionen", erklärt Displaybank-Analyst Jusy Hong. Trotz Anerkennung seitens der Konsumenten werde es also schwer, wirklich zu expandieren.
Jedenfalls wird sich der Plasma-TV-Markt den Marktforschern zufolge mit Panasonic, Samsung sowie LG Electronics als Vorreitern rapide hin zu 3D bewegen. Der Anteil der 3D-Geräte steigt demnach von 7,9 Prozent in diesem Jahr auf 86,6 Prozent im Jahr 2013. Schon für 2012 erwartet Displaybank, dass mehr als die Hälfte aller neuen Plasma-Fernseher 3D-fähig sein werden.
Stärkerer 3D-Boom als bei LCDs
Die Displaybank-Prognose für 2012 ist interessant im Vergleich zu Einschätzungen von Herstellern, die der Plasma-Technologie abgeschworen haben. Sony als reiner LCD-Hersteller erwartet für das Finanzjahr 2012 lediglich 30 bis 50 Prozent 3D-Marktanteil. Dabei ist der Konzern ein großer 3D-Verfechter, der gerade im Rahmen der Fußball-WM stark die Werbetrommel für die Technologie rührt.
Bei anderen Herstellern ohne Plasma-Sparte fallen die Stimmen teils deutlich kritischer aus. So hat Philips gerade erst davon gesprochen, dass 3D vorerst ein Hype bleiben wird. (pte/rw)