von Uwe Küll
Mit einem Private-Cloud-Projekt in der Kategorie Platform-as-a-Service (PaaS) bei dem IT Dienstleister Freudenberg IT tritt fluid Operations zum Wettbewerb um den COMPUTERWOCHE Best in Cloud Award an. Das Projekt der Cloud Implementierung wurde im Rahmen der Portfoliostrategie und durch zunehmende Kundenanfragen initiiert. Neben vertrieblichen und kaufmännischen Vorteilen in der Vermarktung von Cloud-Services für mittelständische Unternehmen brachte das Projekt auch technologische Fortschritte bei Architektur und Betreibermodell.
Das Einsatzszenario
Freudenberg IT, ein global aufgestellter IT-Service Provider für mittelständische Unternehmen, erkannte bereits vor mehr als vier Jahren die steigende Nachfrage nach Cloud Computing-Lösungen für den Mittelstand. Als Reaktion auf diesen Markttrend implementierte der Dienstleister 2012 eine Cloud-Plattform, die er seitdem als ‚Platform as a Service‘ anbietet. Besonders die Standardisierung, Automatisierung und Flexibilität standen für die Freudenberg IT bei der Umsetzung ihrer Cloud-Plattform im Vordergrund. Dementsprechend wichtig waren die Sicherheit, Marktfähigkeit, Verfügbarkeit und offene Architektur der Lösung.
Denn nur so kann ein IT-Spezialist eine zentrale Plattform in den Rechenzentren standardisiert betreiben, alternative Wartungskonzepte zum Einsatz bringen und so die Stückkosten wettbewerbsfähig gestalten.
Für die Realisierung der Cloud-Dienste setzt die Freudenberg IT auf Technologie-Know-how ihrer Partner. Hierzu gehört die Data Center-Technologie auf Basis von FlexPod, einem Angebot der Technologiepartner NetApp und Cisco. Zudem ist die Architektur als Grid über mehrere Rechenzentren realisiert. Beim End-to-End-Management der Infrastruktur und der dazugehörigen Supportprozesse wie Bereitstellung, Monitoring und Kapazitätsmanagement kommt der eCloudManager von fluid Operations zum Einsatz.
Die Cloud-Lösung
Der eCloudManager baut auf den bestehenden Hardware- und Virtualisierungslösungen des Kunden auf und bietet neben der durchgängigen Integration in das Rechenzentrum einheitliche Monitoring- und Reporting- Funktionen. Dazu gehören automatisierte Fehlererkennung, Alarmfunktion und Fehlerbehebung ebenso wie individuell anpassbare Dashboards und Reports für Administratoren, Manager und Kunden.
Darüber hinaus unterstützt der eCloudManager die automatisierte Bereitstellung von Systemen und Anwendungen ohne nachträglichen Konfigurationsaufwand. Hinzu kommt ein Self-Service-Portal für Platform-as-a-Service-Dienstleistungen, das eine mandantenfähige Architektur mitbringt und On-Demand-Nutzung von Infrastruktur-, Speicher- und Anwendungsressourcen auf Basis von SLAs ermöglicht. Individuell anpassbare Preismodelle und automatisch erstellte Verbrauchserfassungen gehören ebenfalls zum Leistungsportfolio.
Die Technik
Die Lösung baut auf einer In-Memory- NoSQL Datenbank auf und integriert interne und externe Ressourcen mit Hilfe von sogenannten Data Providern. Heterogene Informationsquellen werden semantisch integriert, was einen Überblick über das komplette Rechenzentrum inklusive Speichersystemen, Compute Infrastrukturen, Netzwerken und Anwendungen erlaubt. Auch Geschäftsressourcen wie externe CRM-Systeme, Ticketing-Systeme, Projekt- und Produktkataloge etc. lassen sich einbinden. Dadurch können die Rechenzentrumsressourcen besser verwaltet und deren Leistung und Verfügbarkeit überwacht werden.
Die Kombination der Hard- und Softwarekomponenten wurde anhand von verschiedenen Testfällen im Rechenzentrum eingemessen. Hierbei wurde zwar in Anlehnung an verschiedene Best-Practices die Parametrisierung voreingestellt, durch die Testergebnisse wurden jedoch in Teilen Anpassungen durch Freudenberg IT vorgenommen.
Der Business-Nutzen
Die Freudenberg IT hat ihr Transformationsprojekt planmäßig innerhalb von sechs Monaten umgesetzt. Der Service Anbieter ist jetzt in der Lage, schnellere, bessere und günstigere PaaS-Dienstleistungen zu liefern und in Echtzeit Reports und Dashboards zu erstellen. Die Freudenberg IT bietet ihren Kunden damit wertvolle Informationen über die Auslastung ihrer gebuchten Ressourcen. So werden beispielsweise Kosteneinsparungspotenziale durch die Migration auf die Cloud-Plattform mess- und realisierbar.
Wesentliche Verbesserungen waren bereits nach kurzer Zeit erreicht. Die Bereitstellung von Serversystemen und ganzen Kundenlandschaften wurde von Stunden oder Tagen auf wenige Minuten reduziert. Daneben ist es für die Mitarbeiter schon zur Gewohnheit geworden, in den zentralen Übersichtsseiten umfassende Informationen zu den Systemen und Anwendungen abzurufen. (rb)