Dell-Channelchef Thomas Bleeker

"Cloud ist für Partner ein Zusatzgeschäft"

10.04.2012
Wie Dell Vertriebspartner beim Weg in die Cloud unterstützen will, erläutert Thomas Bleeker, Channel Regional Sales Director Germany bei Dell, im Interview mit ChannelPartner.

Thomas Bleeker, Channel Regional Sales Director Germany bei Dell
Thomas Bleeker, Channel Regional Sales Director Germany bei Dell
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Wie Dell Vertriebspartner beim Weg in die Cloud unterstützen will, erläutert Thomas Bleeker, Vertriebs-Chef bei Dell Deutschland, im Interview mit ChannelPartner.
Was sind die größten Hürden, die Vertriebspartner beim Wandel ins Cloud-Geschäft meistern müssen, und wie unterstützen Sie Partner auf diesem Weg?

Thomas Bleeker: Es besteht in erster Linie ein großer Bedarf nach Rechtssicherheit und nach einem vertraglichen Regelwerk mit den benötigten Service-Level-Agreements. Im Kern geht es bei Cloud Computing um Vertrauen. Daher wird unser künftiges Rechenzentrum in Halle den deutschen Anforderungen entsprechen.

Was sind bei Unternehmenskunden typische Auslöser, sich mit Cloud-basierten Modellen zu befassen?

Bleeker: Zu den wichtigsten Gründen zählt neben einer höheren Flexibilität und Senkung der IT-Kosten, der Nutzung neuer Technologien und einer einfacheren Zusammenarbeit mit Kollegen, Kunden, Lieferanten und Partnern vor allem auch der Wunsch einer immer weiter wachsenden Zahl mobiler Mitarbeiter, immer und überall so einfach wie möglich auf Unternehmensdaten zugreifen zu können. Dem stehen aber die fehlenden Ressourcen der IT entgegen, um diese Anforderungen umsetzen zu können. Hinzu kommt das wachsende Interesse der Unternehmen, Ihre Daten in der Cloud zu hinterlegen und damit Backup-Themen zu lösen - Datenschutz und Zuverlässigkeit hierbei vorausgesetzt.

Wie stark geht aktuell nach das Cloud-Business zu Lasten des klassischen Verkaufs von IT-Hard- und Software?

Bleeker: Der größte Teil des Cloud-Business wird aus unserer Sicht ein Zusatzgeschäft sein, das aus sehr leistungsfähiger Hardware und speziellen Cloud- und Rechenzentrumslösungen besteht. Das Ersatzgeschäft macht nur einen kleineren Teil aus.

Je höher der Cloud-Anteil am Gesamtumsatz des Partners, desto geringer fällt in der ersten Phase gewöhnlich das transaktionsorientierte Geschäft aus. Die Höhe der Umsätze mit Hard- und Software bilden jedoch ein wichtiges Kriterium für die Einstufung des Resellers im Partnerprogramm. Inwiefern honorieren Sie das Engagement der Partner in Richtung Cloud tatsächlich?

Bleeker: Wir erwarten generell eine Verschiebung in Richtung Enterprise-Lösungen und Services. Schon heute bieten wir unseren Partnern entsprechende Infrastrukturlösungen für Clouds an. Darüber hinaus wird das Dell-Partnerprogramm in Kürze um eine Cloud-Zertifizierung erweitert, die genau diese Themen abdeckt:

  • Cloud Builder: Partner, die auf Basis von Dell-Technologien Private Clouds für Kunden anbieten

  • Cloud Provider: Partner, die mit Dell-Technologie ihre eigene Cloud aufbauen und damit eigene Cloud Services anbieten, und

  • Cloud Service Enabler: Partner, die auf Basis von Dell-Cloud-Angeboten eigene Cloud Services offerieren.

In welchen Bereichen werden sich Ihrer Meinung nach Cloud-Lösungen etablieren (private, hybrid, public) und in welchen Bereichen wird die Cloud auch künftig keine wesentliche Rolle spielen?

Bleeker: Die größten Zielgruppen für Public-Cloud-Lösungen sind der kleinere Mittelstand und die Privatkunden. Mittelständler mit einer ausgeprägten Rechenzentrums-Infrastruktur interessieren sich eher für eine Private-Cloud-Lösung. Im Bereich der Hochsicherheitslösungen spielt die Cloud kaum eine oder sogar gar keine Rolle.

(rb)

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