Die Turbulenzen um HPs PC-Sparte sind kaum ausgestanden - schon muss sie im Konzern wieder als Vorbild herhalten. "Wir wollen im Markt für Cloud-Computing künftig die Position erringen, die wir mit HP/Compaq im Desktop-Segment erreicht haben", erklärt Klaus Berle, der bei HP Deutschland das Cloud Competence Center leitet.
Das Geschäft mit Cloud-basierten Services, Software- und Infrastruktur-Angeboten soll bei HP künftig eine der tragenden Säulen werden. Das Potenzial dafür in Deutschland schätzen die Konzern-Manager auf rund 1,8 Milliarden US-Dollar.
Dass sich HP auch im Cloud-Business nur mit Hilfe der Vertriebspartner eine führende Rolle sichern kann, sollte auf der Hand liegen. Denn rund 75 Prozent des Umsatzes im Enterprise Business wird HP dieses Jahr mit dem Channel generieren - "so viel, wie nie zuvor", betont Ulrich Seibold, Leiter des Channel- und Mittelstandsvertriebs bei HP. "Schon allein deshalb sind wir auf unsere Vertriebspartner angewiesen, aber auch, weil wir die Beratung und Services-Leistungen gerade bei der Vielzahl an Mittelstandskunden gar nicht selbst erbringen könnten und wir wollen und werden diese Kunden nicht selbst beliefern."
Der Markt für den klassischen Verkauf von IT-Produkten ist laut einer IDC-Studie stark rückläufig (siehe Grafik). Binnen zwei Jahren werde dessen Umsatzanteil um 12 Prozent sinken, zugunsten von Cloud-basierten Modellen, schätzen die Analysten. Ein spezielles Cloud-Programm soll HP-Partnern nun helfen, sich vom reinen Produkt- und Lösungsanbieter oder Consultant zum Cloud-Spezialisten zu wandeln.