Von Se Young Lee
DOW JONES NEWSWIRES
SINGAPUR (Dow Jones)--Advanced Micro Devices Inc (AMD) erwartet eine höhere PC-Nachfrage im vierten Quartal. Dadurch könnte auch der Umsatz des Chipherstellers zum Jahresende steigen, sagte AMD-CEO Dirk Meyer in einem Interview mit Dow Jones Newswires. Man könne jedoch noch nicht sagen, ob der Markt seinen Tiefpunkt bereits erreicht habe.
Nach dem massiven Abbau der Lagerbestände im Schlussquartal 2008 habe sich der IT-Markt inzwischen stabilisiert. Die Lagersituation sehe gesund aus, doch sei die Endkunden-Nachfrage weiter fraglich. "Es ist zu früh, um definitiv zu sagen, dass wir den Tiefpunkt erreicht haben", sagte Meyer.
Im ersten Quartal hatte AMD bei einem Umsatz von 1,2 Mrd USD einen Nettoverlust von 416 Mio USD geschrieben. AMD hoffe im zweiten Halbjahr zum normalen saisonalen Wachstum zurückzukehren, sagte der Spitzenmanager. Normalerweise ist das zweite Halbjahr die stärkere Periode, da zu Beginn des Schuljahres sowie in der Vorweihnachtszeit die Nachfrage nach PC steigt.
Meyer erwartet, dass es die PC-Auslieferungen im einstelligen Prozentbereich schwächer ausfallen werden als 2008. Damit bewegt sich der Manager im Rahmen der Markterwartungen. Nach Angaben der Marktforscher von IDC sind die weltweiten PC-Auslieferungen im ersten Quartal 2009 um 7,1% zum Vorjahresquartal gefallen.
In den letzten Monaten dieses Jahres dürfte der PC-Absatz wieder steigen, schätzt der AMD-CEO. 2010 werde für die Branche ein Wachstumsjahr sein. Bei flachen und leichten Notebooks sieht sich AMD gut aufgestellt. Man habe ein gutes Marktsegment entdeckt, das bislang noch nicht bedient wurde. "Wir haben eine Gelegenheit entdeckt und Intel versucht eindeutig, hier aufzuholen", sagte Meyer.
AMD hat für diesen Gerätetyp eine neue Plattform namens Yukon eingeführt. Hewlett-Packard Co nutzt Yukon in Laptops, die bereits auf den Markt sind. Es wird erwartet, dass Martführer Intel seine eigene Plattform für dieses Segment auf den Markt bringt.
In dieser und anderen Produktkategorien werde AMD weitere neue Produkte einführen. Der Markt verlange nicht mehr nur nach Rechenleistung. "Wir müssen differenzierte Plattformen anbieten", sagte Meyer. Dies gelte insbesondere für Grafik- und Multimedia-Anwendungen.
Seine Chipproduktion hat der im kalifornischen Sunnyvale ansässige Prozessorenspezialist im vergangenen Oktober in ein Joint Venture mit ATIC aus Abu Dhabi eingebracht. Derzeit hält AMD an Globalfoundries 34%. Der AMD-Anteil werde nach und nach weiter verwässert, sagte Meyer. AMD wird der größte Kunde von Globalfoundries bleiben und im Board des Unternehmens vertreten sein. Das Gemeinschaftsunternehmen betreibt derzeit die Werke in Dresden und will ein weiteres Werk im US-Bundesstaat New York bauen.
Laut Meyer verfügt neben Globalfoundries die taiwanische TSMC über die führende Technologie und eine gute Kapitalausstattung, um langfristig bestehen zu können. Die anderen Marktteilnehmer haben nach seiner Einschätzung Schwierigkeiten in dem ein oder andere Bereich habe, sodass eine Konsolidierung angebracht erscheine.
Webseiten: http://www.amd.com http://www.globalfoundries.com -Von Se Young Lee, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/rio Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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