MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Münchner Technologiekonzern Siemens AG will sich einem Pressebericht zufolge noch in diesem Jahr mit der US-Börsenaufsicht SEC und den amerikanischen Justizbehörden über ein Strafmaß im Korruptionsskandal einigen. Auch die Gespräche mit deutschen Behörden stünden offenbar vor dem Abschluss, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ, Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise.
"Wir hoffen auf eine Einigung mit der SEC noch vor Weihnachten", hieß es laut "SZ" am Mittwoch aus dem Aufsichtsrat. Die Verhandlungen mit der SEC seien weit gediehen. Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Cromme habe seine Kollegen bereits gebeten, sich für eine Sondersitzung vor Weihnachten bereitzuhalten, um einer Einigung mit der SEC sofort zustimmen zu können. Sollte es bis Weihnachten doch nicht zu einer Übereinkunft mit der SEC kommen, dann sei spätestens Anfang 2009 mit einer Lösung zu rechnen, so die "SZ".
Fortschritte gibt es dem "SZ"-Bericht zufolge auch bei den Verhandlungen mit der Münchner Justiz. Unter Berufung auf Unternehmenskreise schreibt die Zeitung, die Gespräche über Strafen für Korruptionszahlungen in fünf Konzernbereichen in Deutschland stünden vor dem Abschluss.
Laut "SZ" bestätigte Christian Schmidt-Sommerfeld, Leiter der Staatsanwaltschaft München I, Gespräche mit Siemens. Zu einem möglichen Ergebnis oder dem zeitlichen Ablauf einer Einigung wollte er sich nach Zeitungsangaben jedoch nicht äußern.
Ein Siemens-Sprecher wollte den "SZ"-Bericht am Donnerstagmorgen nicht kommentieren, sondern verwies auf frühere Aussagen des Siemens-Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher. Dieser hatte zuletzt Anfang Dezember gesagt, Siemens sei in den Verhandlungen mit der SEC auf der Zielgeraden, aber noch nicht am Ziel.
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