Passkeys bieten mehr Sicherheit

Zwei von drei Nutzern verwenden unsichere Passwörter

25.09.2024
Passwort12345: Wenn es um den Schutz ihrer Online-Konten geht, sind die meisten Menschen in Deutschland immer noch zu sorglos. Dabei gibt es wirksame Methoden, die Sicherheit zu erhöhen.
Sehr einfache Passwörter oder mehrfach genutzte Passwörter sind ein erhebliches Sicherheitsrisiko - aber leider immer noch üblich.
Sehr einfache Passwörter oder mehrfach genutzte Passwörter sind ein erhebliches Sicherheitsrisiko - aber leider immer noch üblich.
Foto: Vitalii Vodolazskyi - shutterstock.com

Die Menschen in Deutschland achten im Durchschnitt viel zu wenig auf die Sicherheit ihrer Passwörter. Bei einer von der Initiative Sicher Handeln (ISH) in Auftrag gegebene YouGov-Umfrage sagten knapp zwei Drittel der Befragten, dass sie ihre Passwörter mehrfach nutzen, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.

Nur 34 Prozent nutzen für jeden Account ein eigenes Passwort. Jeder Fünfte (20 Prozent) verwendet ein Passwort doppelt, ebenso viele bis zu fünfmal. Vier Prozent der Befragten nutzen sogar dasselbe Passwort für alle ihre Konten.

Einfach zu knackende Passwörter

Selbst wenn die Passwörter nicht mehrfach verwendet werden, gibt es regelmäßig Sicherheitsprobleme: Denn 25 Prozent der Befragten ändern bei der Passwortvergabe nämlich nur einige Zeichen, was nach Einschätzung der ISH die Sicherheit kaum erhöht. Und 10 Prozent nutzen einfache, leicht zu merkende Wörter oder Zahlenkombinationen, die leicht zu knacken sind.

Harald Schmidt von der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention und Sprecher der ISH betonte die Bedeutung sicherer Kennwörter: "Passwörter sind der Schlüssel zu unserem digitalen Zuhause. Wir sollten sie genauso sensibel behandeln wie unseren Wohnungsschlüssel."

Wirksame Maßnahmen zur Erhöhung des Passwortschutzes sind zwar bekannt, werden aber nicht durchgängig genutzt: 46 Prozent der Befragten nutzen Multi-Faktor-Authentifizierung, um ihre Accounts zusätzlich zu sichern. Dabei wird ein Freischaltcode per SMS versendet oder in einer speziellen App generiert. Zwölf Prozent lassen ihre Passwörter von Betriebssystemen, Browsern oder Passwortmanagern generieren. Und 21 Prozent speichern ihre Passwörter in Passwortmanagern.

Schutz ohne Passwörter: Passkeys

Die ISH verwies darauf, dass in Zukunft sogenannte Passkeys die Passwörter ersetzen können. Sie nutzen biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesichtsscan - etwa FaceID beim iPhone. Das schütze auch vor sogenannten Phishing-Attacken, mit denen Cyberkriminelle sonst vergleichsweise einfach Passwörter ausspähen können.

An der Online-Umfrage nahmen vom 26. bis 28. August 2024 insgesamt 2.027 Erwachsene mit Wohnsitz Deutschland teil. Die Zahlen sind laut YouGov für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland repräsentativ.

Die ISH ist gemeinsame Initiative der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN), der Hamburger Firma Risk Ident und der Plattform Kleinanzeigen. (dpa/rs/pma)

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