Rund 80 Prozent der im Auftrag von McAfee befragten 111 deutschen Fachhändler halten den Wissensstand ihrer mittelständischen Kunden in Sachen "Mobile und Cloud" für bedenklich bis besorgniserregend. Die Studie offenbart ferner dass hier bei KMUs ein hoher Schulungsbedarf besteht, denn die mit den Themen "Mobile und Cloud" verbunden IT-Risiken nehmen überhand. Obwohl Reseller dies klar erkennen, bietet nur die Hälfte der von McAfee befragten Fachhändler ihren Kunden dazu passende Weiterbildung an. Laut McAfee verschenken Fachhändler damit nicht nur die Möglichkeit, die Beziehungen zu ihren Kunden zu stärken oder zu neuen aufzubauen, sondern sie lassen auch zusätzliche Umsatzfelder brachliegen.
Die im Auftrag von McAfee durch die Marktforschungsabteilung der IDG Business Media GmbH vom 18. September bis zum 9. Oktober 2013 durchgeführte Feldstudie brachte noch mehr äußerst aufschlussreiche Erkenntnisse ans Licht - etwa den Abgleich mit den der Realität im Channel mit den Ergebnissen einer repräsentativen Studie von McAfee aus dem Juni 2013. Darin waren 1.000 Mitarbeiter im deutschen Mittelstand zur IT-Sicherheit in ihren Unternehmen befragt worden. Die Studie legte ein teilweise drastisches Missverhältnis zwischen dem Wissen rund um IT-Sicherheit sowie dem Informationsbedürfnis der Mitarbeiter und dem Informationsangebot der Unternehmen offen. Insgesamt befürchten fast 40 Prozent aller befragten IT-Anwender, dass ihre Kollegen oder sie selbst unabsichtlich einen Sicherheitsvorfall verursachen könnten. Die Channel-Umfrage bestätigt diesen Besorgnis erregenden Trend.
Channel bestätigt KMU-Sorgen
Nur zwei Prozent der befragten Händler konnten bestätigen, dass die Mitarbeiter ihrer Kunden in Bezug auf IT-Risiken gut ausgebildet sind. 68 Prozent gaben an, dass die Mitarbeiter zwar Vorschriften kennen müssten, sie aber dennoch umgehen und beispielsweise unbekannte Anhänge öffnen oder Dropbox im Unternehmen nutzen. Die von McAfee befragten Vertriebspartner stufen das Wissen ihrer mittelständischen Kunden rund um IT-Sicherheit als "bedenklich" ein. Fast 13 Prozent gehen einen Schritt weiter und bezeichnen die Lage als "besorgniserregend" - der Faktor Mensch werde in der Betrachtung der IT-Sicherheitsstrategien in den KMU völlig vernachlässigt, so das Fazit von McAfee. Fast 70 Prozent der Händler plädieren für strengere Regeln und Richtlinien, über 70 Prozent suchen die Lösung in mehr Schulungen.
"Nur knapp 20 Prozent gaben an, selbst Schulungen zu halten", sagt Sascha Plathen, Manager Channel Sales Central Europe bei McAfee. "Ein weiteres Viertel sieht die Kompetenz bei sich im Unternehmen und plant, dies in Zukunft anzubieten. Aus unserer Sicht ist das der richtige Weg - die Mitarbeiter sind ein elementarer Bestandteil einer jeden Sicherheitsstrategie. Und für die Händler kann so ein Angebot entweder direkt oder indirekt zu mehr Geschäft führen."
Investitionen in Cloud-Lösungen
Auch hinsichtlich Security-as-a-Service gibt es noch Luft nach oben: Aktuell hat weniger als die Hälfte der befragten Fachhändler Cloud-Lösungen bei ihren Kunden implementiert. Der Anteil könnte deutlich höher sein. Eine vom Partner administrierte Lösung bedeutet für den Mittelständler, der häufig personell und inhaltlich von der IT-Security überfordert ist, eine deutliche Entlastung, so dass er sich stärker auf sein eigentliches Geschäft konzentrieren kann.
Bislang haben der McAfee-Umfrage zufolge aber über 58 Prozent der teilnehmenden Fachhändler und Distributoren die Erfahrung gemacht, dass mittelständische Kunden gerne die Kontrolle über ihre IT behalten möchten und deshalb Cloud-Lösungen wie Security-as-a-Service tendenziell ablehnen. Hier liegt viel Potential, das der Channel erst noch nutzen muss, meint McAfee. Da sind Anbieter und der Fachhandel gleichermaßen gefragt. Ein erster Schritt sind vertrauensbildende Maßnahmen wie Schulungen und leistungsfähige On-Premise-Lösungen für IT-Security, so das Resümee von McAfee. (rw)