Der länger anhaltende Produktionsausfall durch ein Erdbeben in Japan bei Glassubstrat-Hersteller Corning lähmt auch und vor allem die TV-Panel-Produktion in Sharps 8G-Werk. Nicht berührt sein sollen Lieferungen für das von Sharp im Oktober 2009 eröffnete weltweit erste 10G-Werk, das 8,7 qm große Muttergläser verarbeiten kann, im 8G-Werk haben die Gläser eine Größe von 5,3 qm.
Von den Lieferausfällen an Sharp betroffen ist auch die TV-Produktion von Sony, Toshiba und Philips, heißt es aus Industriekreisen. Denn diese beziehen ihre TV-Panels zum Teil aus dem 8G-Werk von Sharp. Nun müssen sie teilweise auf Lieferungen aus Südkorea und Taiwan ausweichen. Auch dort verfügt Corning über Produktionsstätten.
LCD-Panel-Hersteller hatten gehofft, dass die im Sommer 2009 sich verschlimmernden globalen Glas-Engpässe sich bis Ende September legen würden, zumal der zweitgrößte Hersteller Asahi angekündigt hat, bald wieder im vollem Umfang liefern zu können. Der Produktionsausfall bei dem amerikanischen Mutterglas-Weltmarktführer soll die Lieferengpässe aber nun bis ins vierte Quartal 2009 hinauszögern.
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Die Verknappung war von den Glas-Herstellern, allen voran Corning und Asahi, nach massiven Überkapazitäten Ende 2008 und 2009 selbst herbeigeführt worden. Als die Nachfrage im zweiten Quartal 2009 wieder anzog, konnten sie ihre vorübergehend stillgelegten Schmelzöfen und Wasserbassins für die Riesen-Muttergläser nicht schnell genug wieder startklar machen. Laut Meko-Analyst Paul Butler dauert ein solcher Prozess zirka drei Monate. (kh)