Brief an die die Lexmark-Partner

Xerox hat das Partnernetzwerk von Lexmark im Visier

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Einer der Gründe, warum Xerox Lexmark übernehmen wird, ist der Zugang zu den Lexmark-Partnern. Ob diese auch Xerox die Treue halten werden, hängt aber davon ab, wie sich der Konzern künftig bei der Partnerbetreuung aufstellt.

Kurz vor dem Jahreswechsel hat die Ankündigung von Xerox, Lexmark übernehmen zu wollen, in der Drucker- und Kopiererbranche für Aufregung gesorgt (ChannelPartner berichtete). Die Übernahme soll im zweiten Halbjahr 2025 über die Bühne gehen.

Melanie Hudson, Senior Vice President und Chief Commercial Officer bei Lexmark, hofft, dass die Lexmark-Partner auch nach der Übernahme durch Xerox dem unternehmen treu bleiben.
Melanie Hudson, Senior Vice President und Chief Commercial Officer bei Lexmark, hofft, dass die Lexmark-Partner auch nach der Übernahme durch Xerox dem unternehmen treu bleiben.
Foto: Lexmark

Die Auswirkungen auf die jeweiligen Partnerstrukturen in Deutschland sind derzeit noch abzusehen. Noch gibt es zu diesem frühen Stadium von Xerox oder Lexmark noch keine Statements auf eine ChannelPartner-Anfrage, wie sich die Zusammenarbeit künftig gestalten wird.

Zugang zum Partnernetzwerk

In einem Schreiben an die Lexmark-Partner, welches ChannelPartner vorliegt, bestätigt Melanie Hudson, Senior Vice President und Chief Commercial Offcer bei Lexmark, dass Xerox großes Interesse an den Lexmark-Partnerstrukturen hat: "Einer der Gründe, weswegen Xerox diese Investition vornimmt, ist der Zugang zu Lexmarks starkem Partnernetzwerk", schreibt Hudson. Das Netzwerk stelle ein wichtiges Wachstumsfeld für Xerox dar.

Lexmark seinerseits könne mit diesem historischen Schritt nicht nur das Drucker- und MFP-Geschäft in wichtigen Märkten stärken, sondern auch das Portfolio an Produkten, Serviceleistungen und Lösungen erweitern. Laut Hudson werde Lexmark aber bis zum Abschluss der Übernahme als eigenständiges Unternehmen agieren.

Ob Lexmark-Partner künftig auch unter dem Xerox-Dach dem neu formierten Unternehmen treu bleiben werden, hängt sicher davon ab, wie sich die Partnerbetreuung und das Partnerprogramm in Zukunft präsentieren wird. Die Konkurrenz im Output- und Dokumentenmarkt ist groß und viele Systemhäuser und Fachhandelsunternehmen setzen auf mehrere Zulieferer. Das ist auch Melanie Hudson klar: "Wir sind uns bewusst, dass Sie Alternativen haben, und wir schätzen unsere Geschäftsbeziehung mit Ihnen sowie Ihre Treue sehr", betont sie.

Zu früh für viele Fragen

Hudson bittet in ihrem Schreiben die Partner noch um Geduld: "Wir wissen auch dass Sie Fragen haben. Die meisten können wir leider zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht beantworten", erklärt sie und verspricht, die Partner über die weiteren Schritte "eng auf dem Laufenden zu halten".

So steht Xerox vor der Herausforderung, Lexmark-Partner weiter an das Unternehmen zu binden. Das kann aber nur funktionieren, wenn möglichst viel von dem, was bisher die Zusammenarbeit zwischen Lexmark und dem Handel ausgemacht hat, beibehalten werden kann. Xerox hatte sich in den letzten Jahren durchaus schwergetan, regional passende Vertriebskonzepte insbesondere für den deutschen Druckermarkt anzubieten.

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