Von Don Clark und Thomas Catan THE WALL STREET JOURNAL
WASHINGTON (Dow Jones)--In der Auseinandersetzung um angeblichen Mißbrauch seiner Marktposition steht der US-Chiphersteller Intel kurz vor einer außergerichtlichen Einigung mit der US-Wettbewerbsbehörde FTC. Beide Parteien beantragten am Montag, den laufenden Prozess bis zum 23. Juli auszusetzen. Bis dahin will die FTC den Einigungsvorschlag genau prüfen.
Die Federal Trade Commission (FTC) wirft der Intel Corp vor, sie habe ihre dominante Position auf dem Markt für Mikrochips dazu verwendet, den Wettbewerb zu unterdrücken und ein Quasi-Monopol zu festigen. So soll Intel Computerherstellern wie IBM, Hewlett-Packard und Dell Rabatte gewährt haben, wenn diese keine Chips des kleineren Wettbewerbers AMD verbauen.
Intel hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen. Das Unternehmen aus Santa Clara habe niemals Exklusivvereinbarungen mit seinen Kunden angestrebt. Vielmehr habe es sich bei den Rabatten um legale Preissenkungen gehandelt, so Intel.
Die Klage der FTC zielt nicht auf Strafzahlungen ab. Vielmehr will die US-Wettbewerbsbehörde vor Gericht durchsetzen, dass Intel in Zukunft keine Rabatte gewähren darf, die dessen Wettbewerber benachteiltigen. Zudem soll Intel dazu gezwungen werden, die eigene Technologie im Rahmen von Lizenzvereinbarungen anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Dadurch wären Unternehmen wie Nvidia in der Lage, Chips zu entwickeln, die reibungslos mit Intel-Chips zusammenarbeiten. Intel hat die FTC-Vorschläge im Dezember scharf zurückgewiesen, da sich die FTC damit in die Details des Geschäfts einmische.
Im vergangenen Jahr hatte Intel 1,25 Mrd USD an AMD gezahlt, um eine Klage des Wettbewerbers beizulegen. Die Europäische Union hat gegen Intel eine Strafe von 1,45 Mrd USD wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens verhängt, gegen die der Chiphersteller allerdings Widerspruch eingelegt hat.
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