Befragungen von COMPUTERWOCHE und ChannelPartner

Wodurch sich ein Systemhaus auszeichnet

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Zum 19. Mal haben wir die Systemhäuser zur ihrer aktuellen Situation befragt und uns bei ihnen erkundigt, was sie als nächstes vorhaben. Außerdem haben wir das zehnte Jahr hintereinander die Kunden der Systemhäuser befragt. Von ihnen wollten wir wissen, wie sich ihre Zusammenarbeit mit den IT-Dienstleistern gestaltet.

Vor mehr als einem Jahr haben wir an dieser Stelle darüber berichtet, dass Systemhäuser nun mit der Digitalen Transformation ihrer Unternehmen beginnen wollen. Ein Jahr später können wir die ersten Erfahrungen der Systemhäuser aus diesem Prozess wiedergeben.

Denn einige der über 200 Systemhäuser, die an dem 13. "CHANCEN"-Kongress vom 6. bis 8. September in Düsseldorf teilgenommen haben, konnten dort bereits detailliert aus der Praxis berichten, wie sie sich selbst digital transformieren. Die Großen tun das anders als die Mittelständler, aber die Notwendigkeit der Digitalen Transformation leuchtet allen ein.

"Alles aus einer Hand" reicht bald nicht mehr als Job-Beschreibung für einen Systemhaus-Betreiber, "Trusted Advisor" trifft es schon besser.
"Alles aus einer Hand" reicht bald nicht mehr als Job-Beschreibung für einen Systemhaus-Betreiber, "Trusted Advisor" trifft es schon besser.
Foto:

Was bedeutet das konkret? Sicherlich Managed Services für die Kunden, Umbau des eigenen Geschäftsmodells, etc. Aber was erwartet die Systemhäuser in fünf oder sogar in zehn Jahren? Auch darüber wurde auf dem "CHANCEN"-Kongress heftig und kontrovers, aber durchweg konstruktiv diskutiert.

Lesetipp: Deutschlands beste Systemhäuser feiern

Was den Managed Services folgt

Denn das Mooresche Gesetz gilt auch für Systemhäuser, auch für sie dreht sich die Welt immer schneller: Was gestern noch en vogue war, ist heute schon passé. Managed Services? Schnee von gestern. Heute geht es um Managed Hosting. Musste ein Systemhaus bisher auf Kundenanfragen wie: "Ich brauch' noch vier weitere PC-Arbeitsplätze", oder: "Ich benötige mehr Speicher", noch selbst reagieren, so kann das künftig die intelligente Software selbst übernehmen, ein "Digital Assistent".

Weiter gedacht bedeutet dies konkret, dass das Systemhaus auch die geforderten Managed Services nicht mehr selbst erbringen muss. Denn das besorgt bald die maschinenlernende Künstliche Intelligenz in Eigenregie - am besten noch, bevor der Kunde überhaupt merkt, dass ihm etwas fehlt. Das prädiktiv arbeitende Big Data Analyse-Werkzeug erkennt schon im Voraus die benötigten Ressourcen, etwa weil die Stammdaten eines neuen Mitarbeiters gerade im HR-System eingebucht wurden.

Wozu braucht ein Unternehmen dann überhaupt noch ein Systemhaus? Um die eigene Unentbehrlichkeit dem Kunden gegenüber zu belegen, muss ihm das Systemhaus in Sachen Technologie-Verständnis immer ein paar Schritte voraus sein. Ein erfolgreich agierender IT-Dienstleister weiß eben frühzeitig, welche Systeme sein Kunde unbedingt nutzen, und wovon er am besten die Finger lassen sollte. Und er verfügt über die Fähigkeit, neue Ideen für die Prozessoptimierung einzubringen und den Kunden im Idealfall dabei zu unterstützen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Lesetipp: Die größten Systemhäuser Deutschlands 2017

Die neue Rolle der Systemhäuser

Ein unabhängiges Systemhaus kann von seinen Erfahrungen bei anderen Kunden zehren. Fehler etwa, die bei der Digitalen Transformation der "Early Adopter" passiert sind, lassen sich im nächsten Projekt vermeiden. Erfolgreich umgesetzte Prozesse lassen sich an die Bedürfnisse anderer Kunden einfach anpassen. So gelingt dem Systemhaus der allmähliche Wandel zum "Trusted Advisor", und so macht es sich für seine Kunden unentbehrlich.

Viele dieser "Trusted Advisors" waren in Düsseldorf vertreten, und dass es immer mehr von ihnen gibt, belegen die Ergebnisse der großen COMPUTERWOCHE-Umfrage unter den Anwenderunternehmen. Demnach leisten die Systemhäuser hierzulande exzellente Arbeit, Kunden benoten sie durchschnittlich mit der Schulnote 1,66 - ein Spitzenergebnis! Welches Systemhaus in welcher Kategorie bei seinen Kunden am besten abgeschnitten hat, das können Sie hier nachlesen.

Im zweiten Teil unserer großen Systemhausstudie finden Sie einen detaillierten Einblick in diesen Markt. Gemeinsam mit IDC analysieren wir dort die aktuelle wirtschaftliche Lage der Systemhäuser. Wir zeigen auf, mit welchen Themen sich IT-Dienstleister derzeit auseinandersetzen, und wo vielversprechende Geschäftsfelder noch brachliegen. Den Abschluss bildet unser Ranking der umsatzstärksten Systemhäuser Deutschlands 2017. hier können Sie die wichtigsten Ergebnisse nachlesen.

Die komplette Systemhausstudie 2017 von COMPUTERWOCHE und ChannelPartner finden Sie hier.

Zur Startseite