ChannelPartner: Beim Wandel vom Systemhaus zum Managed- und Cloud Service Provider sind vor allem die zentrale Bereitstellung, das zentrale Management und die zentrale, multi-cloud- und multi-mandantenfähige Abrechnung von Services große Herausforderungen. Lässt sich das nur mit einem Cloud-Portal lösen oder eignen sich dafür auch andere Ansätze?
Marc Seeling: Ein profitables Cloud- und Managed-Service-Geschäft benötigt neben einem hohen Maß an Konnektivität und Skalierbarkeit auch ein verlässliches kaufmännisches Rückgrat. Einen erweiterten Ansatz bietet die Prozess-Choreografie zwischen einem ERP-System und unterschiedlichen Cloud-Portalen über Konnektoren.
Diese Interoperabilität ermöglicht die Bereitstellung einer durchgängigen Administration und Automation von Service-Leistungen und deren Abrechnung.
ChannelPartner: Für welchen Ansatz hat sich die Singhammer IT Consulting AG entschieden?
Peter Engel: Als Anbieter eines exakt auf die Bedürfnisse der IT-Branche zugeschnittenen ERP-Systems mit der Möglichkeit, Vertragsleistungen zu definieren, abzurechnen sowie ein- und weiterzuverkaufen, steht uns ein System zur Verfügung, das sich bereits durch einen hohen Automatisierungsgrad auszeichnet.
Marc Seeling: Mit der Erweiterung unseres Vertragsmoduls für Cloud-Verträge sowie der Bereitstellung von Konnektoren, zum Beispiel für Microsoft, haben wir die Möglichkeit geschaffen, das Cloud-Vertragsmanagement flexibel und effizient abzuwickeln.
ChannelPartner: Warum haben Sie diesen Weg gewählt?
Marc Seeling: Die bedarfsabhängige Bereitstellung virtueller Infrastruktur-Komponenten durch einen IT-Dienstleister oder einen Cloud-Service-Provider benötigt eine stärkere Flexibilisierung bei der Erstellung und Abrechnung der Leistungen. Weil zunehmend virtualisierte Leistungen vermietet werden, hat dies zur Folge, dass noch mehr an periodische Verträge zu denken ist, die leicht zu administrieren und abzurechnen sind.
Pater Engel: Fremdleistungen aus der Cloud müssen als Bundle mit Eigenleistungen kombiniert und bereits im Verkaufsprozess als kundenorientiertes Leistungspakt definiert werden. Zugleich müssen sie als monatlicher Service-Vertrag angeboten werden können.
Ist ein solcher Vertrag im ERP eingerichtet und Leistungen mit einer Cloud-Subscription über die Konnektoren verknüpft, kann der Abruf von Nutzungsdaten und die regelmäßige Rechnungsstellung vollautomatisch erfolgen; inklusive der Dokumentation von Nutzungsänderungen.
ChannelPartner: Auf dem Systemhauskongress sind Sie mit Ihrem Kunden Logiway auf den Prozess der Cloud-Abrechnung näher eingegangen. Was sind hier die spezifischen Hürden?
Peter Engel: Wie bereits erwähnt ist die Notwendigkeit, eine hohe Flexibilität beim Verkauf von Bundles aus Eigen- und Fremdleistungen zu ermöglichen, eine Hürde. Primär entstehen die Probleme in der Massenverarbeitung der abzurechnenden Services.
Um die problemlose Konnektivität des ERP-Systems mit der jeweiligen CSP-Plattform herzustellen und damit eine Verringerung der operativen Komplexität zu ermöglichen, müssen Konnektoren für die Abrechnungsquellen großer Plattformen oder für eine generische REST-API zur Verfügung stehen.
Weiterhin sind eine automatisierte Leistungserfassung und eine tagesaktuelle Abrechnung, die übersichtlich aufbereitet sein muss, zu berücksichtigen.
Bei nutzungsbasierten Abrechnungen ist darüber hinaus eine automatisierte Vertragsaktualisierung notwendig.
ChannelPartner: Was war die spezielle Anforderung bei dem Kundenprojekt, das Sie auf dem Kongress vorgestellt haben?
Marc Seeling: Neben der vom Kunden gewünschten automatisierten Abrechnung sollten unterschiedliche Typen komplexer Bundles definiert werden können. Weiterhin stand im Fokus, dass die gesamte Lösung dem Marktanspruch an einen CSP-Echtzeit-Lifecycle gerecht werden muss.
So war es auch ein erklärtes Ziel, dass Bestandsänderungen von Lizenzen oder die Registrierung von Tenants problemlos durch das ERP-System oder durch den Endkunden über ein Kundenportal selbst vorgenommen werden können.
ChannelPartner: Was waren die wichtigsten Erkenntnisse, die Sie aus diesem Projekt gewonnen haben?
Marc Seeling: Die bedarfsabhängige Bereitstellung virtueller Infrastruktur-Komponenten durch einen IT-Dienstleister oder einen Cloud-Service-Provider erfordert eine starke Flexibilisierung in der Erstellung und Abrechnung von Leistungen.
Unser Lösungsansatz mit den drei Kernkomponenten für die Bereiche Vertrieb, Koppelung Cloud-Operations sowie automatisierter Vertragsabrechnung variantenreicher Bundles, konnte schnell als eine 'Engine' produktiv gesetzt werden. Kundenseitig spricht man hier auch gerne vom "Überbrücken der letzten Meile" im CSP-Business.
Diese so wichtige Interoperabilität wurde auch in Richtung Endkunden konsequent gestaltet. Der Kunde bietet nun CSP-Self-Service in Form eines Kundenportals in Echtzeit an. Damit wurde die Prozessautomation nochmals beschleunigt und langfristige Kundenbindungen werden unterstützt.
ChannelPartner: Inwiefern profitiert Ihr Partner von dieser Lösung?
Peter Engel: Durch den Wegfall einzelner Speziallösungen und die Verwendung unserer Cloud-Konnektoren ist die operative Komplexität beim Kunden deutlich geringer. Die automatische Verarbeitung von Nutzungs- und Leistungsdaten zu tagesaktuellen Abrechnungen hat die Liquidität des Kunden wesentlich verbessert und führt zu schnelleren Belegabschlüssen. Die Mitarbeiter des Vertriebsinnendienstes können nun eine signifikant höhere Anzahl Verträge pro Monat verwalten und abrechnen. Das zusätzlich angebotene Kundenportal sorgt für ein klares und erkennbares Profil, durch das der Kunde im Markt noch sichtbarer werden kann.
Dieser durchgängige Lösungsweg ermöglichte unserem Kunden die Erschließung von Wachstumspotential im CSP-Umfeld und unterstützt seine Evolution vom Händler zum Solution Provider.
ChannelPartner: Wie unterstützt Singhammer andere MSPs/CSPs, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen?
Marc Seeling: Mit unserer IT-Branchenlösung SITE unterstützen wir Systemhäuser dabei, ihre individuellen Aufträge einfach leisten und automatisiert abrechnen zu können. Dabei verstehen wir uns als Trusted Advisor, also als Berater, der mit ausgewiesener Kompetenz im Sinne des Kunden handelt.
Peter Engel: Mit der Erfahrung aus vergleichbaren Kundenprojekten und unseren Vertrags- und XaaS-Modulen etablieren wir ein optimales Zusammenwirken der prozessbeteiligten Systeme/Portale. So beschleunigen wir die Administration und Abrechnungsprozesse laufend wechselnder Cloud-Services in Kombination mit eigenen Leistungen von MSPs und CSPs.
- 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Über 300 Teilnehmer informierten und vernetzten sich zwei Tage lang in Düsseldorf. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Mike Sharp, Vice President & Chief Product Officer for UCC bei LogMeIn: „Deutsche CIOs lechzen nach effizienten UCC-Lösungen.” - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Lisa-Sophie Täsch vom Nfon-Partner CreativITy: „Telefonie birgt noch sehr viel Optimierungspotenzial.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Harald Schirmer, Continental AG: „Teilen Sie all Ihre Erkenntnisse in den sozialen Netzwerken.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Dennis Maier, Cairo AG: „AI ist kein Selbstläufer.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Prof. Isabell M. Welpe von der TU München zeigt den Systemhausvertretern Trends auf: „Voraussetzungen für Kreativität schaffen und gestalten.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Aggressionsforscher Prof. Jens Weidner: „Optimisten sind ins Gelingen verliebt, Niederlagen nehmen sie gelassen in Kauf.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Kristin Dethloff, Ubega: „Techniker zu Verkäufern machen.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Larissa Velte vom IT-Service.Network hoch konzentriert kurz vor ihrem Aufttitt in dem Workshop: „Effizienzsteigerung und Marketing-Outsourcing in Zeiten des Personalmangels.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Daniel Holzinger vom LogMeIn-Partner Colited stellte in seinem Best-Practice-Vortrag die Vorzüge des „Modern Work“ vor. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Die Panel-Diskussion mit den Systemhausvertretern: Regina Böckle (ChannelPartner), Andreas Rother (ahd), Markus Hoffmann (SVA), Bernhard Kirchmair (Vinci Energies), Martin Hörhammer (Medialine Eurotrade), Bernward Nebgen (United Systems), Rudi Aunkofer (iSCM Institute) und Ronald Wiltscheck (ChannelPartner). - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Patrick Jäger vom Solarwinds-MSP- und Ebertlang-Partner SWplan: „Der Übergang von der Feuerwehr-IT zum MSP – Probleme lösen, bevor sie entstehen.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Paula Brandt, Go for the 100: „Wie IT-On. NET Süd mit agilen Führungsmethoden mehr Umsatz und Gewinn erzielen konnte.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Peter van Zeist (LogMeIn) stellt das Go-To-Produktportfolio vor - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Regina Böckle, Director Events ChannelPartner: „Wenn sich die Beziehung zum Kunden grundlegend ändert.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Ronald Wiltscheck, Chefredakteur ChannelPartner: "2020 werden Systemhäsuer um ihre Kunden kämpfen!" - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Partner ttt-it präsentierte in seinem Best-Practice-Vortrag detailliert, wie er einen dicken Fisch an Land gezogen hat – ein Pharma-Unternehmen mit 1.250 Einzelarbeitsplatzlizenzen. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Sven Budde vom Avast-Partner ITgration: „Ein Leben ohne Lizenzschlüssel.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Sven Meyer vom Lancom-Partner EDV-Partner Ingenieurgesellschaft für Informationstechnologie: „Selbstheilung im Krankenhaus – wie aus Automatisierung Einsparung wird.“ - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Ein kompetent besetzer Empfang ist das A & O einer jeden guten Konferenz. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Nicht nur in den Pausen war stetes Networking angesagt. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Boris Krstic (Actindo) im Gespräch mit einem der zahlreichen Interessenten am Stand. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Stefan Buschkühler von der Relincense AG: "Das Interesse an Gebrauchtsoftware ist groß!" - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Ferdinand Sikora (Ivanti) im Gespräch. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Zwangloses "Get together" am Abend des ersten Event-Tages - nach der Siegerehrung. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Ismayil Basusta vom Data-Center-Spezialisten Vertiv. - 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Und da wurden bereits erste Getränke ausgeschenkt.