Bis 2018 will die Telekom alle ISDN- und Analoganschlüsse auf IP umstellen. Die dadurch notwendige Neuanschaffung oder Aufrüstung von Netzwerkequipment könnte ein Riesengeschäft für den Channel werden. Der läuft jedoch Gefahr, die Chance zu verschlafen, meint Ralf Koenzen, Geschäftsführender Gesellschafter von Lancom Systems: "Die Fachhändler müssen aktiver werden und schon jetzt auf ihre Kunden zugehen."
Mit den neuen Business-VoIP-Routern des Herstellers ließen sich die Voraussetzungen für einen nahtlosen Übergang schaffen, so Koenzen weiter: "Wenn die Telekom auf All-IP umstellt, muss nur noch das ISDN-Kabel umgesteckt werden." Wer den Zeitpunkt verschläft, laufe Gefahr, Kunden zu verärgern und Geschäft zu verlieren: "Ist der Wechsel auf All-IP erst vollzogen, geht an einem ISDN-Anschluss plötzlich die Telefonie nicht mehr." Der Kunde besorge sich dann als Notlösung einen Router von der Telekom und der Fachhändler bleibe außen vor oder müsse mühsam um die Notkonstruktion eine funktionierende Lösung herumbauen.
Router mit ISDN-Analog-Gateway
Dank integriertem ISDN-Analog-Gateway decken die Lancom-Router der "1783"- und "1784"-Serie verschiedenste Szenarien ab. Sie können an einem VDSL/ADSL- plus ISDN-Anschluss genauso betrieben werden wie an einem reinen IP-Zugang. Auch eine Mischung von ISDN- und VoIP-Kanälen ist möglich. Der Router erkennt automatisch, ob All-IP zur Verfügung steht und muss nicht umkonfiguriert werden. Es reicht, den ISDN-Stecker vom Wandanschluss in den Router umzustecken, um beispielsweise eine bestehende ISDN-Anlage weiter betreiben zu können.
Die Router sind in vier verschiedenen Ausführungen erhältlich. Alle enthalten ein VDSL/ADSL2+-Modem. Die Modelle "1783VA" und "1783VAW" verfügen über je zwei ISDN-Ports und zwei Analoganschlüsse, an denen zum Beispiel Faxgeräte weiter betrieben werden können. Der VAW enthält außerdem ein WiFi-Modul, das die drahtlose Datenübertragung nach dem Standard IEEE 802.11n mit bis zu 300 Mbit/s ermöglicht. Beide können bis zu fünf parallele VPN-Tunnel aufbauen, optional sind bis zu 25 Tunnel möglich.
Der "1783VA-4G" bietet zusätzlich eine Funkverbindung über LTE. Sie kann beispielsweise beim Ausfall des Festnetzes als Backup dienen oder Standorten vernetzen, an denen VDSL/ADSL nicht, beziehungsweise noch nicht verfügbar ist. Der "1784VA" hat kein Funk- oder WiFi-Modul, stellt dafür aber vier interne ISDN-Anschlüsse zur Verfügung.
Die Varianten "1783VA" und "1783VAW" sollen ab September 2015 für 699 Euro beziehungsweise 799 Euro erhältlich sein, die anderen beiden ab November 2015. Für letztere nennt Lancom noch keine Preise. In der IT-Fachhandels-Vergleichsplattform ITscope sind die Router der 1783er Serie und der 1784 derzeit noch nicht gelistet.
Kunden die bereits Lancom-Router im Einsatz haben, können diese mit einer All-IP-Option zu einem IP-ISDN-Gateway aufrüsten. Das Angebot gilt für die Modelle "1631E" und "831A" sowie die Router der "1781"er Serie. Die Aufrüstung ist ab LCOS-Version 9.04 möglich. Der HEK für die All-IP-Option liegt laut ITscope zwischen 52 Euro und 58 Euro, der VK bei 69,50 Euro. Die Option ist bei zahlreichen Distributoren erhältlich, darunter Also, API, COS, Herweck, Ingram Micro, Michael Telecom, Komsa und Tech Data.
Schulungsangebote für Partner
Unter dem Motto "Fit für "All-IP" bietet Lancom ab September 2015 deutschlandweit für seine LANvantage-Partner 12 Workshops mit jeweils maximal 16 Teilnehmern an. In den Kurskosten von 499 Euro netto ist ein "1783VAW" enthalten, den jeder Kursteilnehmer kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt. Registrierte Lancom-Partner können im myLancom-Portal unter folgendem Link Termine und Orte einsehen: https://www.lancom-systems.de/mylancom/lanvantage/marketing/aktuelle-aktionen/all-ip-workshop/.
Zusätzlich gibt es kostenlose Webinare und ein How-to-Video. Ein Installations-Guide, Beispiele für Anwendungsszenarien sowie Banner und Textbausteine zur individuellen Kundenansprache sollen die Akquise zusätzlich erleichtern.