Von Dr. Ronald Wiltscheck
Es gibt erste Konsequenzen nach dem Insolvenzantrag von Esesix. So vertreibt ab sofort TLK die Produkte von Aventail. Zwar hat dieser Security-Hersteller seinen Distributionsvertrag mit Esesix (noch) nicht gekündigt, aber Aventail sei die momentane Situation bei dem Pfaffenhofener Distributor nicht ganz geheuer, hieß es aus dem Unternehmen.
TLK springt hier gerne ein: "Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit! Aventail-Smart-SSL-VPNs bieten Layer-3-Zugriff mit Kontrolle über die Layer 4 bis 7. Dadurch wird der Wechsel von IPSec auf SSL VPN greifbarer als jemals zuvor", begründet Alexander Sprau, Vertriebsleiter bei TLK, seinen Optimismus.
"Wir gehen mit TLK eine zukunftsweisende und strategische Partnerschaft ein. Von dem VAD erhoffen wir uns eine intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit, um unsere Produkte mit bestmöglichem Service sowie maximaler Fachkompetenz am deutschen Markt etablieren zu können", begründet Jason Goode, Direktor Zentraleuropa von Aventail, seine Hinwendung zum TK- und Netzwerkdistributor aus Münster.
Ciphertrust wartet auf den Merger
Ein weiterer, bei Esesix noch gelisteter Security-Hersteller, Cipher Trust, arbeitet mit diesem Distributor nur noch, soweit dies seine Fachhandelspartner wünschen, sagt Deutschland-Geschäftsführer Michael Rudrich. Ansonsten warte man dort auf den angekündigten Merger mit Secure Computing. Danach würden alle Distributionsverträge ohnehin neu verhandelt.
Dennoch: Bestellen bei Esesix könne man weiterhin, das bestätigte Roger Wagner, Vertriebschef bei Securewave, gegenüber ComputerPartner. Aber dieser Hersteller sieht sich gerade nach einem neuen, ebenfalls auf Sicherheit spezialisierten Distributor um. Konkrete Angaben wollte der Manager aber noch nicht machen.
Einen weiteren, bei Esesix gelisteten Hersteller, Thin Print, betrifft der Insolvenzantrag nur am Rande: "Unsere wichtigen Distributoren heißen DNS, Computerlinks, Avnet und ADN", gibt General Manager Frank Hoffmann zu Protokoll. "Esesix hat nur unsere Windows-Terminal-Server-Produkte vertrieben, den Großteil unseres Geschäfts machen aber Citrix- Lösungen aus", so der Thin-Print-Manager.
Phion bedauert die Insolvenz
"Mit Esesix haben wir bisher sehr erfolgreich zusammengearbeitet, umso mehr bedauern wir die Probleme der Pfaffenhofener", erzählt Dr. Wieland Alge, CEO bei Phion. So war der österreichische Security-Spezialist sehr eng mit dem VAD geschäftlich verbunden, umso härter traf ihn die Nachricht vom Insolvenzantrag. "Wir mussten rasch handeln und haben es unseren Esesix-Wiederverkäufern freigestellt, ob sie direkt von uns beliefert werden wollen oder von unserem zweiten Distributor Ectacom", so der Firmenchef gegenüber ComputerPartner.
Den Distributionsvertrag mit dem Münchener VAD hat Phion zum 1. April 2006 abgeschlossen, kurz nachdem man Noxs gekündigt hatte. Nun soll Ectacom vorerst Phions gesamte Last in der Distribution tragen. Ob man sich noch einen weiteren VAD in Deutschland zulegen, bei dem Mischbetrieb One- und Two-Tier bleiben oder alle Partner von Ectacom betreuen lassen werde, ließ Alge aber noch offen.