channelpartner.de: Herr Steinberger, die Corona-Krise hat der Cloud einen weiteren starken Schub gegeben. Inwieweit hat HPE davon profitiert?
Gerry Steinberger, HPE: Wir treffen mit unserem Ansatz genau ins Schwarze, denn die meisten Kunden wollen beides gleichzeitig: die Flexibilität und Einfachheit der Cloud sowie die Kontrolle und Nähe des eigenen Rechenzentrums. Wenn also Kunden sagen, sie haben eine "Cloud-first"-Strategie, heißt das nicht unbedingt, dass sie in die Public Cloud wollen, sondern sie möchten die Eigenschaften der Cloud auf ihre ganze IT ausdehnen. Genau das ist unsere Strategie: Wir bringen die Cloud dorthin, wo der Kunde sie haben will. Mit HPE Greenlake zum Beispiel können wir Infrastructure-as-a-Service oder Workload-as-a-Service aus dem Rechenzentrum des Kunden, aus einem Colocation-Rechenzentrum oder über einen Partner wie IT-Haus bereitstellen.
channelpartner.de: Herr Dr. Simon, hat Corona die IT-Strategie und das Einkaufsverhalten Ihrer Kunden verändert?
Dr. Thomas Simon, IT-Haus: Viele Kunden waren quasi über Nacht gezwungen, bei der Digitalisierung den Turbo einzulegen. Dabei ist ihnen klar geworden, dass ihre eigene IT-Abteilung zum Engpass wird, wenn sie sich vor allem mit Implementierung und Betrieb beschäftigt. Der eigentliche Mehrwert der internen IT besteht darin, die Strategie zu definieren und geeignete Software für die Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen auszuwählen. Den Rest überlässt man dem Dienstleister seines Vertrauens. Daher ist die Kombination aus Systemhaus und Managed Service Provider der ideale Partner für die interne IT.
channelpartner.de: Welches Geschäftspotenzial sehen Sie, Herr Steinberger, für den Channel im Bereich HPE Greenlake und hybride Cloud?
Steinberger: Das Potenzial ist riesig. Nach wie vor laufen siebzig Prozent aller Applikationen in den Rechenzentren der Kunden, vor allem die geschäftskritischen. Viele dieser Anwendungen können oder dürfen nicht in die Public Cloud, etwa weil sie nicht migriert werden können, wegen Latenzanforderungen oder aus rechtlichen Gründen. Die Kunden brauchen aber in ihrer gesamten IT die Schnelligkeit und Einfachheit der Cloud, um ihre digitale Transformation zu beschleunigen. Das ist der Grund, warum zum Beispiel HPE Greenlake schneller als die Public Cloud wächst. Und mehr als die Hälfte dieser Umsätze dort machen wir zusammen mit unseren Partnern.
channelpartner.de: Herr Dr. Simon, wie wichtig sind "As-a-service"-Modelle heute in Ihrem Geschäft, und wie stellt sich die IT-Haus GmbH zu HPE Greenlake auf?
Dr. Simon: "as-a-Service"- und Managed-Service-Modelle haben sich inzwischen in fast allen Geschäftsprozessen unserer Kunden etabliert. Etwa am Arbeitsplatz mit Print, Virtual Desktop oder "Collaboration as a Service" - außerdem der gesamte hybride Infrastruktur-Stack, inklusive Backup und Security und das ganze ERP-Spektrum. HPE Greenlake ist hierbei für uns ein wichtiger Baustein, um Kunden mit dynamischen IT-Anforderungen zu bedienen. Die IT-Haus hat sich deshalb im letzten Jahr Greenlake-Ready aufgestellt.