Je näher das Endes des Jahres rückt, desto häufiger werden die Jahresrückblicke. Und nicht nur die Rückschauen auf des fast abgelaufene 2024 sind inflationär. In Deutschland muss man sich an die Inflation gewöhnen, nachdem sie fast aus dem Bewusstsein verschwunden war. Wobei, gefühlte Inflation gab es ja immer. Aber wie sieht es in der Realität aus? Gut, dass wir das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) haben. Das IW erstellt jedes Jahr den Kartoffelsalatindex. Immerhin ist Kartoffelsalat mit Würstchen mit 36 Prozent das beliebteste Weihnachtsessen der Deutschen.
Man darf Kartoffelsalate allerdings, metaphorisch ausgedrückt, nicht in einen Topf werfen. Als Süddeutscher bevorzuge ich die Essig-und-Öl-Variante und bin damit fein raus! Die Portion ist mit durchschnittlich 6,22 Euro nicht nur wesentlich günstiger als die eher im Norden bevorzugte Mayonnaisevariante mit 7,29 Euro, sondern im Vergleich zum Vorjahr nur 0,4 Prozent teurer geworden. Kartoffelsalat mit Mayonnaise ist allerdings um 4,6 Prozent teurer geworden und liegt damit sogar über der allgemeinen Inflationsrate bei Lebensmitteln von 3,2 Prozent. Während es bei den Vorlieben eine Nord-Süd-Trennung gibt, ist es beim Preis ein West-Ost-Gefälle: Während die Menschen in den neuen Bundesländern am günstigsten davonkommen, zahlen Kartoffelsalat-Liebhaber in drei rheinland-pfälzischen Landkreisen in diesem Jahr am meisten, angeführt vom Rhein-Hunsrück-Kreis.
Ich beteilige mich jetzt aber nicht an der Jahresrückblickinflation und bleibe an dieser Stelle bei der Rückschau auf die vergangene Woche. Und der Kartoffelsalatindex ist für meine Familie nur am Rande interessant, denn es gibt Raclette.
Weniger Rückblick, sondern mehr Ausblick war uns in der Redaktion wichtig. Deswegen haben wir die besten Hersteller, Distributoren, IT-Dienstleister und Systemhäuser des Channels drei Fragen zu ihrer Einschätzung für das kommende Jahr gestellt. Wir haben bereits diese Woche einige Antworten veröffentlicht. Bis Anfang Januar 2025 kommen noch weitere Antworten hinzu, auch an den Werktagen zwischen den Jahren. Es lohnt sich also, auch während des Weihnachtsurlaubs zwischen Kartoffelsalat, Raclette und Neujahrssekt mal bei ChannelPartner.de vorbeizuschauen!
Doch zurück zu den Ereignissen der Woche: Bei der E-Rechnung droht ein Debakel, warnt mein Kollege Peter Marwan. Ab 1. Januar 2025 ist der Empfang von E-Rechnungen im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen in Deutschland Pflicht. Dennoch können bisher nur 45 Prozent Rechnungen als E-Rechnung empfangen. Die gute Nachricht hinter den schlechten Zahlen: IT-Dienstleister können bei ihren Kunden noch jede Menge E-Invoicing-Lösungen anbringen:
https://www.channelpartner.de/a/drohendes-debakel-bei-e-rechnungen,3619164
Rechtzeitig vor Jahresende hat SoftwareOne die Übernahme der norwegischen Crayon Group Holding in trockene Tücher gebracht. Unser IT-Dienstleister-Experte Ronald Wiltscheck berichtet von einem Mix aus eigenen Aktien und Bargeld bei dieser Transaktion:
https://www.channelpartner.de/a/softwareone-kauft-crayon,3619191
Weiter auf Wachstumskurs ist auch die Teccle Group: Mit Circular Informationssysteme aus Stuttgart kann die Gruppe nun Mitglied Nummer 16 begrüßen. Circular-Chef Rüdiger Kolp bleibt als Geschäftsführer an Bord und sieht innerhalb der Teccle Group bessere Möglichkeiten, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Die Teccle-Gründer und -Geschäftsführer Markus Wolf und Klaus Kaiser freuen sich über ihr neues Mitglied und über die "perfekte Ergänzung" der Gruppe:
https://www.channelpartner.de/a/teccle-gruppe-mit-dem-16-tem-mitglied,3619176
Weniger Freude bereitet MediaMarktSaturn-Mutter Ceconomy der deutsche Heimatmarkt. Unser Autor Matthias Hell hat sich die Zahlen des Geschäftsberichts 2023/24 genau angeschaut. Zwar konnte man auf Konzernebene verbesserte Umsatz- und Ertragszahlen vermelden, doch im Kleingedruckten offenbart sich eine Schwäche: Hierzulande erzielte der Retailer in dem Geschäftsjahr Umsätze in Höhe von 9,547 Milliarden Euro - und damit 2,3 Prozent weniger als im vorhergehenden Berichtszeitraum 2022/23:
https://www.channelpartner.de/a/mediamarktsaturn-patzt-auf-dem-heimatmarkt,3619186
Gewaltige Umwälzungen und tiefe Einschnitte zum Jahresende gibt es bei SAP: Fast 3.500 Mitarbeiter des Walldorfer Softwareherstellers werden das Unternehmen verlassen. Knapp 700 haben ein Abfindungsangebot angenommen, der Rest nimmt ein Vorruhestandsangebot in Anspruch:
https://www.channelpartner.de/a/knapp-3-500-beschaeftigte-in-deutschland-verlassen-sap,3748652
Umgebaut wird auch bei Büroring. Seit Anfang 2024 ist Frank Eismann nun am Ruder und versucht, den Büroring-Dampfer nach viel Unruhe wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bugsieren. Nun hat Eismann in einem Schreiben an die Mitglieder zwei Personalentscheidungen auf Vorstandsebene verkündet: Julian Lenz wird Prokurist und Vorstandsassistent Vertrieb und Marketing, Björn Unfug wird Vorstand Einkauf:
https://www.channelpartner.de/a/bueroring-setzt-neuen-vorstand-ein,3619161
Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Nach langem Ringen und Gezerre wurde ein Beschluss für den Digitalpakt 2.0 gefasst. Sowohl die Hersteller als auch die Dienstleister könnten das Paket in einem insgesamt unfreundlichen Umfeld gut gebrauchen. Und auch die Schulen sehen sich danach, den einmal begonnen Weg weitergehen zu können und längst geplante oder angedachte Projekte bald tatsächlich anschieben zu können. Brancheninsider sehen aber noch reichlich Bedarf an Feintuning und warnen vor verfrühten Hoffnungen oder überzogenen Erwartungen:
https://www.channelpartner.de/a/digitalpakt-2-0-mit-viel-licht-und-viel-schatten,3619182
Bevor ich mich jetzt auch in den Weihnachtsurlaub verabschiede, lege ich Euch noch das Weihnachtsvideo von Krämer IT und Severeye ans Herz. Hier könnt Ihr hautnah miterleben, welche Auswirkungen die von Chef Michael Krämer ausgerufene "Ehrlichkeitsoffensive" hat:
https://www.channelpartner.de/a/mehr-ehrlichkeit-im-kult-weihnachtsvideo-von-kraemer-it,3619177
Damit Ihr auch im kommenden Jahr immer auf dem Laufenden bleibt, was wöchentlich im Channel und der gesamten Branche wichtig war, könnt Ihr Euch wöchentlich per Mail oder über LinkedIn an unseren Wochenrückblick erinnern lassen. Dafür müsst Ihr nur unter https://www.channelpartner.de/p/newsletter,3799 das Kästchen "Wochenrückblick" anklicken oder den Rückblick unter https://www.linkedin.com/newsletters/7039622656249200641/ abonnieren.
Das ChannelPartner-Team wünscht Euch frohe Weihnachten, eine ruhige Auszeit vom Channel-Alltag und ein erfolgreiches neues Jahr!