Trainerdrama, Erpressungsversuche und ein Abschied

Was diese Woche wichtig war – KW18/2024

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Im Mai wird die Vier-Tage-Woche durch den einen oder anderen Feiertag Realität. Dass sich das nicht negativ auf die Nachrichtenproduktion ausgewirkt hat, könnt Ihr in unserem Wochenrückblich nachlesen. Es war wieder viel los im Channel!
Foto: Maurice Yom - shutterstock.com

Fachkräftemangel, wohin man schaut - auch beim FC Bayern München. Nicht immer sind die äußeren Umstände schuld, dass es nicht das passende Personal für offene Stellen gibt. Wenn das Umfeld entsprechend toxisch ist, bleiben die Topkräfte auch trotz eines großzügig bemessenen Schmerzensgelds weg.

Ich hatte ja mal Gustavo Möller-Hergt, nach seiner Ankündigung, sich vom Also-CEO-Posten zurückzuziehen und künftig als Verwaltungsratspräsident zu agieren, mit Uli Hoeneß verglichen. Ich muss Abbitte leisten! Nicht weil ein Schweizer Verwaltungsratspräsent von Amts wegen mehr Einfluss haben sollte als ein Ehrenpräsident, sondern weil auch auf diesen Posten Führungsintelligenz gefragt ist. Und die lässt Uli Hoeneß deutlich vermissen.

So kann Gustavo Möller-Hergt in seiner künftigen Rolle täglich beim FC Bayern beobachten, wie man es besser nicht macht. Vielleicht lohnt sich für den Drama-Topclub aus München ja auch der Blick zu Also und man besetzt den Trainerposten aus eignen Reihen. So hat es Also nämlich gemacht.

Etwas Drama hat der Konzern uns dann aber doch geboten, indem man den Spannungsbogen sehr gespannt und erst auf den letzten Drücker die Nachfolgeregelung für Gustavo Möller-Hergt verkündet hat. Doch nun ist die Katze aus dem Sack und der Krainz auf dem CEO-Posten: Wolfgang Krainz ist seit 2016 bei Also und war zuletzt Regional Chief Customer Officer Österreich sowie Zentral- und Osteuropa:

https://www.channelpartner.de/a/wolfgang-krainz-wird-neuer-also-chef,3618003

Es ist immer besser, wenn man aus einer Position der Stärke sein berufliches Schicksal selbst bestimmen kann. Wie Gustavo Möller-Hergt hat auch Synaxon-Chef Frank Roebers den Rücktritt von seinem Posten selbst bestimmt. Nach mehr als 32 Jahren will er die Verbundgruppe zum Jahresende verlassen. Es sei "Zeit für was Neues", lässt uns der Synaxon-CEO wissen und kündigt die Gründung eines neuen Unternehmens an:

https://www.channelpartner.de/a/frank-roebers-zieht-es-in-die-selbststaendigkeit,3617996

Wie freiwillig der Abgang von Helge Scherff bei Infinigate war, wissen wir nicht. Scherff war vor gut einem Jahr nach der Übernahme von Nuvias durch Infinigate in die Geschäftsführung von Infinigate Deutschland gewechselt. Nun hat man bei Infinigate die Führungsebene neu geordnet. "Infolge der Strukturänderung scheidet Helge Scherff aus der Geschäftsführung von Infinigate Deutschland und aus dem Unternehmen aus", heißt es dazu in einer Mitteilung:

https://www.channelpartner.de/a/helge-scherff-und-infinigate-gehen-getrennte-wege,3618024

Auch bei der zu Euronics gehörende Fachhandelskette Euronics Berlet gibt es eine neue Führung. Anders als beim FC Bayern konnte man hier einen externen Topmanager gewinnen: Mario De Pilla übernimmt zum 1. Mai die Rolle des Geschäftsführers für die acht Filialen. Zuvor war De Pilla viele Jahre als Manager bei MediaMarktSaturn tätig:

https://www.channelpartner.de/a/ehemaliger-media-saturn-manager-leitet-euronics-berlet,3618006

Die IT-und UE-Branche und Fußball sind eng verflochten. Unser Autor Matthias Hell hat sich mit dem Fußballsponsoring von Euronics und Expert und der damit verbundenen Strategie beschäftigt. Expert setzt auf die Zugkraft von Rudi Völler für das Geschäft rund um die Heim-EM, während Euronics die Kooperation mit dem UEFA-Frauenfußball fortsetzt:

https://www.channelpartner.de/a/rettet-rudi-voeller-das-em-geschaeft,3618005

https://www.channelpartner.de/a/das-sind-die-expert-spots-mit-rudi-voeller,3618017

Um im Fußballbild zu bleiben: Es gibt nicht nur Erfolgsvereine, sondern auch Absteiger. Und bei einem wackelnden Finanzplan ist womöglich die Lizenz für den Spielbetrieb gefährdet. So performt IT-Dienstleister Atos im Vergleich zu den Marktbegleitern schlecht und schaffte es nicht, seine Aufspaltungspläne durch Verkäufe umzusetzen." Im Gegensatz zu den Olympischen Sommerspielen, die Atos als IT-Partner am Austragungsort Paris auch dieses Jahr wieder unterstützt, ist im IT-Service-Geschäft Dabeisein aber eben nicht alles", schriebt mein Kollege Peter Marwan bereits Anfang April. Nun kommt alles noch heftiger:

https://www.channelpartner.de/a/atos-braucht-dringend-groessere-finanzspritze,3618004

Auch bei Pax8 ist das Geschäft nicht so optimal gelaufen. Beim Cloud-Distributor gibt man sich selbstkritisch. Von Verwässerung des Geschäftsmodells, von Verwirrung und ineffizienten Ausgaben ist die Rede. Nun sollen fünf Prozent der Belegschaft abgebaut werden. Jobs in Europa sind laut Pax8 aber nicht gefährdet:

https://www.channelpartner.de/a/entlassungen-bei-pax8,3618012

Ebenfalls in Schwierigkeiten ist man beim Lübecker Systemhaus Melting Mind. Auf der Darknet-Seite der Ransomware-Gruppe APT73 findet sich ein Hinweis darauf, dass sensible Daten gestohlen wurden. In ihrem Dark-Web-Post haben die Täter Melting Mind eine Frist bis heute gesetzt, um die Daten freizukaufen. Über die Höhe des geforderten Lösegelds ist nichts bekannt. Melting Mind hat nach eigenen Angaben die zuständigen Behörden informiert:

https://www.channelpartner.de/a/ransomware-attacke-auf-luebecker-systemhaus,3681346

Dass CPN mehr als ein Netzwerk von Apple-Fachhändlern ist, das hat mein Kollege Ronald Wiltscheck beim Treffen "Ignition" der Kooperation in Bamberg erfahren. Man hat sich längst nicht-reinen Apple-Resellern gegenüber geöffnet, so dass seitdem Windows- und Linux-Know-how das Netzwerk bereichern und auch das B2B-Segment mehr in den Fokus rückt:

https://www.channelpartner.de/a/cpn-mehr-als-ein-netzwerk-von-apple-fachhaendlern,3618013

Und zu guter Letzt noch ein Abschied: Meist mehr solide als sexy, eher sachlich statt schickimicki, so kamen die PCs und Notebooks von Fujitsu daher. Kunden und Partner wussten diese Geräte aber gerade deswegen zu schätzen. Auch ich schreibe diese Zeilen auf einem Fujitsu-Notebook, für das es nun keinen Nachfolger mehr geben wird:

https://www.channelpartner.de/a/die-letzten-fujitsu-notebooks-und-pcs-werden-ausgeliefert,3618001

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Das ChannelPartner-Team wünscht Euch ein schönes Wochenende!

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