iPhone-Wetter-App

Was bedeutet die Regenwahrscheinlichkeit?

Eugen Wegmann ist Redakteur bei der IDG Tech Media GmbH.
Wir erklären die in der Wetter-App angezeigte Regenwahrscheinlichkeit: Was sie bedeutet – und was nicht.
Ein Mysterium: Die Vorhersagen der Wetter App auf dem iPhone.
Ein Mysterium: Die Vorhersagen der Wetter App auf dem iPhone.
Foto: moxumbic - shutterstock.com

Wenn Sie Apple Wetter auf Ihrem iPhone, iPad oder Mac benutzen, werden Sie die kleine Prozentangabe zwischen der Wolke und der Temperatur kennen. 20 Prozent steht da beispielsweise. Doch was bedeutet diese Zahl überhaupt?

Viele werden wissen: Es handelt sich um die Niederschlagswahrscheinlichkeit, umgangssprachlich auch Regenwahrscheinlichkeit genannt. Aus meteorologischer Sicht macht es bei dieser Angabe nämlich keinen Unterschied, in welchem Aggregatzustand das Wasser vom Himmel kommt.

Dennoch ranken sich beinahe schon Mythen um diese Prozentangabe: Heißt es, dass es an 20 Prozent des Tages regnet? Oder dass es auf 20 Prozent der Fläche eines Standorts regnet?

Wahrscheinlich wird es regnen

Keins von beiden: denn Regenwahrscheinlichkeit bedeutet, wie der Name schon sagt, wie wahrscheinlich es ist, dass es regnet - und zwar an einem bestimmten Tag an einem bestimmten Ort unter bestimmten Wetterbedingungen. Dafür werden etliche Faktoren wie die Großwetterlage, der Luftdruck, Luftfeuchte und die Windrichtung berücksichtigt.

Die Schätzung basiert dabei streng genommen nicht auf tagesaktuellen Messungen, sondern auf Erfahrungswerten: Eine Regenwahrscheinlichkeit von 20 Prozent bedeutet, dass es statistisch betrachtet an zwei von zehn Tagen mit ähnlicher Wetterlage geregnet hat.

Die Vorhersage ist dabei nicht (allein) ans Datum geknüpft: Wenn für den 7. Juli eine Regenwahrscheinlichkeit von 50 Prozent vorhergesagt ist, heißt das nicht, dass es seit Beginn der Wetteraufzeichnung am 7. Juli fünf von zehnmal geregnet hat, sondern nur an Tagen mit vergleichbarem Wetter.

Wenn Apple Wetter also anzeigt, dass die Regenwahrscheinlichkeit in München morgen bei 20 Prozent liegt, dann hat es in der Vergangenheit an zwei von zehn Tagen mit ähnlichen Wetterbedingungen geregnet.

Was die Regenwahrscheinlichkeit nicht aussagt

Wie oben bereits erwähnt, gibt es mal mehr, mal weniger falsche Möglichkeiten, die Regenwahrscheinlichkeit zu interpretieren. Mit diesen Missverständnissen möchten wir kurz aufräumen:

Eine Regenwahrscheinlichkeit (eigentlich Niederschlagswahrscheinlichkeit) von 20 Prozent sagt nicht aus, …

Genauer mit Regenradar

Generell dient die Regenwahrscheinlichkeit in erster Linie als Richtwert, wobei hohe und niedrige Wahrscheinlichkeiten freilich aussagekräftiger als mittlere sind. Eine andere Faustregel lautet: je weiter die Vorhersage in die Zukunft greift, desto ungenauer wird sie. Am genausten ist sie also für denselben Tag, danach wird es immer schwammiger.

Wenn Sie am Wochenende geplant haben, wandern zu gehen und sich am Morgen vergewissern wollen, dass es an Ihrem Ziel nicht regnet, gibt es jedoch bessere Methoden als die Regenwahrscheinlichkeit: Die meisten Apps verfügen mittlerweile über einen Regenradar, bei dem Regenwolken und dementsprechend auch -schauer minutengenau angezeigt und vorhergesagt werden können - bei Apple Wetter beispielsweise unter der 10-Tage-Vorhersage und der Luftqualität.

Aber auch hier gilt: Die Vorhersage ist für die unmittelbare Zukunft am Genauesten, je mehr Stunden zwischen Vorhersage und möglichem Regenereignis liegen, umso unschärfer wird die Prognose. (Macwelt)

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