Am Donnerstag präsentierte Volkswagen seine Bilanz des Geschäftsjahres 2014. Diese Gelegenheit nutzte Konzern-Chef Dr. Martin Winterkorn, um zur Zusammenarbeit von großen IT-Konzernen wie Apple und Google mit der Auto-Industrie aufzurufen.
Apple Car & Google Car: Partner statt Konkurrenz
Wie Winterkorn in seiner Rede betonte, solle so einerseits eine junge, von "smarten" Technologien beeinflusste Zielgruppe als zukünftige Kunden gewonnen werden. Andererseits dürfte der Aufruf des VW-Chefs auch daher rühren, dass die deutsche Automobilindustrie - wie die gesamte deutsche Wirtschaft - beim Thema Digitalisierung noch jede Menge Nachholbedarf hat.
Google, Apple & Co. sollten nach dem Willen Winterkorns den großen deutschen Autoherstellern als Partner zur Seite stehen. Denn die Aussicht auf eigenständige Konkurrenz-Produkte wie ein Apple Car oder Google Car dürfte nicht nur den Verantwortlichen von VW bereits einige schlaflose Nächte bereitet haben. Erst kürzlich forderten Apple-Aktionäre von CEO Tim Cook die Akquise von Elektroauto-Hersteller Tesla.
Connected Car: Software schlägt Hardware?
Doch auch eine groß angelegte Kooperation zwischen IT- und Automobil-Branche, wie sie Winterkorn vorschwebt, birgt ihre ganz eigenen Gefahren. Ein mögliches Szenario: Auto-Hersteller könnten in Zukunft die Rolle des Zulieferers übernehmen, während die IT-Branche das "Wesentliche" eines Connected Car beisteuert - die Software.
Um das zu vermeiden, versuchen die deutschen Autobauer, ihre Geschäftsfelder stetig auszuweiten - sei es nun durch Carsharing-Angebote oder aufwendige Forschungsarbeit auf dem Gebiet des autonomen Fahrens.
Volkswagen treibt Connected Car voran
VW selbst treibt - nach eigenen Angaben - das Projekt Connected Car bereits maßgeblich voran. So soll die für das Jahr 2017 geplante, vierte Generation der Luxus-Limousine Audi A8 bereits autonom fahren können - bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h.
Einen weiteren Ausblick auf Connected-Car-Projekte von Volkswagen gab das Concept Car Golf R Touch auf der CES 2015 in Las Vegas. Das Kompaktmodell-Konzept unterstützt Gestensteuerung für verschiedene Bedienelemente und bietet zudem Support für alle gängigen Smartphone-Schnittstellen-Systeme wie MirrorLink, Apple Car Play und Googles Android-Auto.
- Capgemini über vernetzte Autos
Das vernetzte Auto - inwieweit theoretische Möglichkeiten und praktische Umsetzung auseinanderklaffen, haben die Analysten von Capgemini untersucht. - Besuch beim Händler
So schnell dürfte der stationäre Autohandel nicht aussterben. Schließlich wollen die Kunden das Auto "in echt" sehen und eine Probefahrt unternehmen. Das motiviert jedenfalls 72 Prozent beziehungsweise 61 Prozent der Befragten zu einem Besuch beim Händler, wie die Studie "Cars online 2014" zeigt. - Beliebte Services
Offenbar lassen sich Kunden in den aufsteigenden Märkten stärker von den neuen Services begeistern als Konsumenten in den reifen Märkten. Ob es um Sicherheit, Services oder Infotainment geht - überall ist das Interesse der Verbraucher in den aufsteigenden Ländern größer. - Daten teilen
Die Verbraucher wurden gefragt, wem sie Einblick in ihre Daten gewähren würden. Dabei liegen Hersteller und Händler vorn. Der Versicherung dagegen möchten noch nicht einmal vier von zehn Befragten Einblick geben. - Investitionen: Hersteller versus Händler
Ein anderer Aspekt ist die unterschiedliche Vorgehensweise von Herstellern und Händlern. Während 56 Prozent der Hersteller aktuell in ihre IT investieren wollen, sind es nur elf Prozent der Händler. Die Frage bezog sich auf den Einsatz von Smartphones und Tablets sowie Apps (Quelle: Studie "Neue Technologien im Autohaus). - Gründe für Investitionen in Apps
Motivation zum Investieren ist für Hersteller der Blick nach vorne. Sie nennen Zukunftsorientierung als wichtigsten Grund. Händler wollen vor allem die Kundenbindung stärken. - Auswirkungen der Smartphones
Hersteller schreiben Smartphones und Tablets stärkere Auswirkungen auf ihre Aktivitäten zu als Auto-Händler.