ChannelPartner: Ende Juni 2023 fand in Dublin mit der DattoCon Europe das erste große Partner-Event in Europa nach dem Erwerb von Datto durch Kaseya statt, im Oktober folgte dann die weltweite DattoCon in Miami. Die Integration darf damit als abgeschlossen betrachtet werden. Da interessiert uns natürlich, wie sich Datto jetzt aufgestellt und welche Ziele es hat?
Hans ten Hove: Die Akquisition hat Datto auf die nächste Ebene gehoben und die Möglichkeiten für unsere MSP-Partner deutlich erweitert. Kaseya hat sich für den Kauf von Datto entschieden, um das erweiterte Produktportfolio und die Strategien von Kaseya mit der erstklassigen Kundenerfahrung und dem Support von Datto zu verbinden.
Durch den Plattformansatz von Kaseya haben Datto-Partner mit IT Complete Zugang zu einem Lösungsangebot, das ihnen aus einer Hand alles bietet, was sie für ihren Erfolg benötigen. Das ist branchenweit einzigartig und verschafft MSPs entscheidende Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig hat Kaseya die Produkte von Datto und das globale Partnerprogramm durch signifikante Investitionen weiter verbessert.
Unsere gemeinsamen Ziele haben sich dabei nicht verändert: MSPs dabei zu unterstützen, erfolgreich an der Spitze der Branche zu stehen, die digitale Transformation der Wirtschaft voranzutreiben und der beste Technologiepartner für ihre Kunden zu sein. Wir wiederum möchten der beste Technologiepartner für unsere MSP-Partner sein. Durch die Akquisition können wir diese Ziele noch besser erreichen und haben diesbezüglich in den vergangenen Monaten große Fortschritte gemacht.
ChannelPartner: Das Portfolio von Datto geht ja längst über Backup und Disaster Recovery hinaus, neben Lösungen für sicheren Remote-Zugriff kamen beispielsweise eigene Switches oder eine Rollback-Funktion für Ransomware hinzu. Wie fügt sich das alles zusammen?
Hans ten Hove: Wir entwickeln uns weg von Einzellösungen und hin zu einer optimal integrierten Plattform, in der Tools ineinandergreifen und die eine nahtlose Benutzererfahrung bieten. Mit dem IT-Complete-Ansatz wirken wir einem großen Problem von IT-Profis entgegen: Wenn sie beispielsweise Lösungen für BCDR, PSA und RMM von drei verschiedenen Anbietern haben und die nicht optimal integriert sind, müssen sie sich mit technologischen Brüchen, Sicherheitsrisiken, unterschiedlichen Verträgen, Ansprechpartnern etc. herumschlagen. All das kostet sehr viel Zeit und geht zu Lasten der Effizienz.
Angesichts der immer weiter steigenden technologischen Komplexität und der wachsenden Cyberrisiken müssen MSPs ihre Lösungen bündeln, die Anzahl der Tools und Hersteller im eigenen Security-Stack reduzieren und Prozesse automatisieren. So entfallen unnötige und zeitfressende Schritte und IT-Profis können deutlich mehr Ressourcen auf die Cybersecurity verwenden. IT Complete ist genau darauf ausgelegt.
ChannelPartner: NIS 2 ist derzeit eines der meistdiskutierten Themen in der Branche. Wie schätzen Sie die Chancen und Herausforderungen für MSPs in Deutschland in Bezug auf NIS 2 ein?
Hans ten Hove: 2024 bietet enormes Wachstumspotenzial für MSPs und die Einführung von NIS 2 ist einer der Gründe dafür. Neben der allgemeinen Cyber-Bedrohungslage ist auch die neue europäische Richtlinie ein Faktor, der den Bedarf an Cybersecurity, IT-Services und Beratung steigen lässt. Die Anforderungen der neuen Richtlinie an Unternehmen in der EU sind eine optimale Gelegenheit für MSPs, ihre Rolle als IT-Sicherheitspartner und Berater für ihre Kunden zu unterstreichen.
Um die Potenziale der Einführung von NIS 2 ausschöpfen zu können, müssen MSPs sicherstellen, dass sie ihren Kunden umfassenden Service bieten können, dass sie selbst alle Anforderungen der Richtlinie erfüllen und dass sie die Nachweise erbringen, zu denen sie als Teil der Lieferkette nach der neuen Gesetzgebung verpflichtet sind.
Je früher sich MSPs mit dieser Thematik auseinandersetzen, desto größer ist ihr Wettbewerbsvorteil, wenn die nationale Gesetzgebung in Kraft tritt. Wir unterstützen MSPs mit unserem breiten Lösungsportfolio und unserer Expertise dabei, sich optimal für die steigenden Anforderungen und die Nachfrage zu positionieren.