2013 gegründet hat sich die Apinauten GmbH mittlerweile auch gegen Größen wie SAP und IBM durchgesetzt. Denn mit der eigenentwickelten Digitalisierungsplattform "ApiOmat" gelang dem Startup ein Clou. Damit lassen sich nämlich konkrete Digitalisierungsprojekte bei Kunden wesentlich schneller, effizienter und erfolgreicher umzusetzen, als mit den von den Branchengrößen bereitgestellten Werkzeugen.
ApiOmat vereinigt nämlich fünf digitale Fähigkeiten: Low Code, Adaptive Integration, Multi-Experience, Governance und Analytics, die laut der Apinauten GmbH keine andere auf dem Markt verfügbare Entwicklungsplattform so bereitstellt. "So konnten wir uns durch Innovationen, kundenzentriertes Denken und schlanke Prozesse gegen die Big Player im Markt durchsetzen," erinnert sich Firmengründer Marcel Etzel an die Anfänge seines Unternehmens. Und offenbar konnte er auch große Systemhäuser wie ACP, Bechtle, Computacenter, Software One und T-Systems von den Vorzügen seiner Lösung überzeugen.
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Und auch die Kundenliste der Apinaunten liest sich wie das "Who is who" der deutschen Wirtschaft: Volkswagen, LBBW, Union Investment, HDI Versicherung, BASF, BKK Linde und Mobilcom Debitel. Um diese anspruchsvolle Klientel zufrieden zu stellen, hat sich die Apinauten GmbH mehrmals gewandelt. Als Entwickler eine Freemium-Version (Basis ist Freeware, Addons kostenpflichtig) 2013 gestartet, ging die Metamorphose über das isolierte Anbieten eines Cloud Produkts 2015 (Backend as a Service), die Entwicklung einer Mobile Middleware 2016 bis hin zur Freigabe einer sogenannten "Multi Experience"-Plattform 2017.
Mit dieser ist die Apinauten GmbH nun bei gleich 65 Kunden vertreten und begleitet diese auf ihrer Transformationsweg zu digitalen Unternehmen. Im Zuge der internen Transformation hat der ISV selbst komplett auf agile Modelle umgestellt - trotz des zum Teil heftigen Widerstands von Kunden und Mitarbeitern. "Das hat dazu geführt, dass wir auf Vertriebsmeetings mit Kunden nur noch in Sprints durchführen. Kunden, die Pflichtenhefte und Lastenhefte erwarten, bedienen wir nicht, beziehungsweise wir zwingen auch sie, agil zu arbeiten. Mittlerweile wissen unsere Kunden die Vorteile der agilen Methoden zu schätzen", so Marcel Etzel.
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Darüber hinaus hat es die Apinauten GmbH verinnerlicht, einerseits Kunden stets in jede Unternehmens- und Produktentscheidung mit einzubinden, andererseits mit ihnen gemeinsam alle Projekte kritisch zu hinterfragen, um schlussendlich nur jene Projekte auch tatsächlich umsetzen, wenn daraus ein echter Mehrwert für den Kunden entsteht.
Eigene Veranstaltungen mit den Entscheiden von potentiellen Partnern und Kunden führen die Leipziger nur dann durch, wenn sie ausschließlich dem Erfahrungsaustausch dienen - ohne das lästige Marketing-Geschwätz. Aus diesen intensiven und fruchtbaren Diskussionen entstanden mittlerweile diverse Co-Entwicklungs-Initiativen, die die Apinauten GmbH mit Partnern, Kunden und sogar mit Marktbegleitern gemeinsam vorantreiben.
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Selbstredend trafen die Apinauten während dieses komplexen Transformationsprozess auf diverse Herausforderungen. "So war es unter anderem immer wieder schwierig, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, klassisch Gelerntes zu ignorieren und Nutzen in den Vordergrund zu stellen", erinnert sich Marcel Etzel an die schwierige Übergangsphase. Mittlerweile werden alle Maßnahmen unter dem Aspekt "Was bringt es?" beurteilt.
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Und deswegen sind konsequentes Handeln, Messen und Auswerten, Befragen und erst Nehmen so entscheidend für das Softwarehaus. "Immer dann, wenn wir in alte Muster verfallen sind, haben sich unsere Werte verschlechtert. Mit Transparenz und konsequenter Messung konnten wir das überwinden", zieht der Apinauten-Chef seine persönliche Bilanz.