TK-Systemhäuser gesucht

Voiceworks wächst mit Partnern

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Zwei Jahre nach dem Markteintritt in Deutschland bieten über 30 Wholesale-Partner die Voiceworks-Services für geschäftliche Telefonie und Kommunikation an. Das Unternehmen setzt für diese Partner auf ein White-Label-Konzept.

"Seit unserem Markteintritt in Deutschland vor zwei Jahren ist unser Kundenstamm stetig gewachsen. Diese erfreuliche Entwicklung hat unsere Wachstumsziele bisher übertroffen", blickt Christoph Wichmann, Geschäftsführer der Voiceworks GmbH, zufrieden auf die Arbeit der vergangenen Jahre zurück. Voiceworks bietet mit derzeit 230 Mitarbeitern eine breite Palette an Kommunikationslösungen für Geschäftskunden. Die reicht von Festnetz und Mobilfunk bis zu einem Angebot für Managed Unified Communications. Abgerundet wird sie durch diverse Internetdienstleistungen. Zu denen gehören neben ADSL oder VDSL auch Firewall, VPN und ein E-Fax-Service.

Das niederländische Unternehmen Voiceworks ist mit seinen Kommunikationslösungen für Geschäftskunden seit 2016 auch auf dem deutschen Markt vertreten.
Das niederländische Unternehmen Voiceworks ist mit seinen Kommunikationslösungen für Geschäftskunden seit 2016 auch auf dem deutschen Markt vertreten.
Foto: Voiceworks

Vermarktet wird das Portfolio über Händler. Die erhalten für die Vermittlung von Kunden Umsatz- und Abschlussprovisionen und können zusätzlich eigene Installations- und Service-Dienstleistungen erbringen. Wesentlicher Motor der positiven geschäftlichen Entwicklung sind jedoch die White-Label-Produkte. Für sie konnte Voiceworks in den vergangenen zwei Jahren über 30 Wholesale-Partner gewinnen. Sie treten damit gegenüber ihren Kunden als eigenständiger Anbieter auf.

Diese Möglichkeit nutzen auch große Unternehmen, darunter Unitymedia Business. Nach Ansicht von Voiceworks-Geschäftsführer Wichmann ist das Angebot aber vor allem für TK-Systemhäuser attraktiv, weil sie dadurch ihre Kundenbeziehungen in den eigenen Händen behalten.

Cloud-Architektur coligo kommt im zweiten Quartal 2018

"Mobiles Arbeiten sowie die Collaboration dezentraler Teams werden zunehmend zum Wettbewerbsfaktor", so Wichmann. Damit TK-Systemhäuser hier die passenden Angebote unterbreiten können, erweitert Voiceworks sein Portfolio schrittweise. Mit dem seit einiger Zeit verfügbaren "Mobile Connect" ermöglicht es etwa die native Einbindung von mobilen Devices in die unternehmenseigene TK-Anlage.

Bereits angekündigt ist der Start der Cloud-Architektur "coligo". Sie soll höhere Skalierbarkeit der Dienste und offenere Schnittstellen bieten. Außerdem werden Partner und deren Kunden darüber schneller von Produktinnovationen profitieren.

"Zielsetzung der neuen Apps ist es, Geschäftskommunikation kontextbezogen zu vereinfachen", so Voiceworks-Geschäftsführer Christoph Wichmann.
"Zielsetzung der neuen Apps ist es, Geschäftskommunikation kontextbezogen zu vereinfachen", so Voiceworks-Geschäftsführer Christoph Wichmann.
Foto: Voiceworks

Einen ersten Ausblick auf coligo gab Voiceworks bei einer Veranstaltung im Dezember 2017. Die Markteinführung in Deutschland ist im zweiten Quartal 2018 geplant. Grundlage ist die Cloud-Plattform coligo Grid. Darauf aufbauend sind zunächst vier Applikationen angekündigt. Sie führen das Angebot für Managed Communications fort und ergänzen es durch neue Funktionen.

In Vorbereitung ist eine Desktop-App, die ein WebRTC-Softphone mit einem zentralen Bedienelement zur Umleitung von Anrufen auf Festnetz oder Mobilfunk vereint. Außerdem wird es eine interne Chat-Lösung für Unternehmen geben, die neben Voice- und Video-Messaging auch Location-Sharing und Telefonie integriert.

Mit dem Start seiner Cloud-Architektur coligo stellt Voiceworks im zweiten Quartal 2018 auch vier neue Apps für Unified Communications vor.
Mit dem Start seiner Cloud-Architektur coligo stellt Voiceworks im zweiten Quartal 2018 auch vier neue Apps für Unified Communications vor.
Foto: Voiceworks

Hinzu kommt auch eine App für das sogenannte Reach-Management. Darüber lässt sich die Erreichbarkeit der Teilnehmer, abhängig von Datum und Uhrzeit, Ereignissen wie Besprechungen oder Urlaub, sowie eingehender Rufnummern verwalten. Vierter Neuzugang in der Voiceworks-App-Welt ist ein Konferenz-Tool für Voice- und Video-Calls. Es basiert ebenfalls auf WebRTC-Technologie und ermöglicht neben Gruppen-Konferenzen und Chats auch die direkte Kommunikation von jeweils nur zwei Teilnehmern. Auch externe Teilnehmer können eingebunden werden. Screen- und Dokumenten-Sharing gehören ebenfalls zum Leistungsumfang.

Lichtblick in schwierigem Marktumfeld

Mit seinem Angebot bietet Voiceworks TK-Systemhäusern auch angesichts rückläufiger Abatzzahlen bei TK-Anlagen eine interessante Perspektive. Die Marktforscher von IHS Markit haben für das Segment 2017 weltweit einen Rückgang von acht Prozent festgestellt. Der ist vor allem auf die negative Entwicklung bei On-Premise installierten Telefonanlagen zurückzuführen.

"Viele Unternehmen sind bei Upgrades und Neuanschaffungen zurückhaltend und auch die zunehmende Akzeptanz von Cloud-Services hat Auswirkungen", kommentiert Diane Myers, Senior Research Director bei IHS Markit, die Studienergebnisse. Der Umsatzrückgang im Jahr 2017 ist ihr zufolge aber nicht nur durch rückläufige Ausgaben der Firmenkunden bedingt. Auch Preisschlachten der Anbieter sowie der Wechsel auf Abo-basierende Nutzungsmodelle, durch die sich Einnahmen über einen längeren Zeitraum verteilen, hätten dazu beigetragen.

Trotz anhaltender Migrationsprojekte auf reine IP-TK-Anlagen wurden laut IHS Markit auch 2017 noch 64 Prozent des Umsatzes mit hybriden TK-Anlagen erwirtschaftet. Die in den vergangenen Jahren starken Schwankungen unterliegende Nachfrage für Unified Communications (UC) entwickelte sich 2017 wieder positiv. Das Segment verzeichnete einen Zuwachs von fünf Prozent. Die Adaption steigt den Zahlen der Marktforscher zufolge vor allem dann, wenn in Gesamtpakete zusätzliche UC-Funktionen integriert sind.

Lesetipp: Was Systemhäuser beim Umstieg auf UCC beachten sollten

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