Nach dem zähen Verkauf von VMware an Broadcom ging es mit der Filetierung ziemlich schnell. Bereits im Februar - just am 10. Jahrestag des Bestehens der End-User-Computing-Sparte von VMware -, gab Investor KKR deren Übernahme bekannt. Sie sei Marktführer in großen, wachstumsstarken Kategorien, begründete John Park, Partner bei KKR, den Kauf damals. Er freue sich, "ein Weltklasseunternehmen in seinem nächsten Kapitel als eigenständiges Unternehmen zu unterstützen, mit noch mehr Investitionen und einem anhaltenden Fokus auf Produkt- und Kundenorientierung."
Zeitgleich beeilte sich Shankar Iyer, damals noch Senior Vice President und General Manager End User Computing bei VMware, Kunden und Partner zu versichern, dass sich außer dem Namen und dem Besitzer zunächst wenig ändern werde. Die Produktfamilien Workspace One und Horizon sollten erhalten bleiben, auch die erst kurz zuvor angekündigte Vision des autonomen, digitalen Arbeitsplatzes werde man weiterverfolgen. Auch bei Vertrieb, Services und Support seien keine Einschnitte zu erwarten.
Der Verkauf der bereits seit April als "Omnissa" bezeichneten VMware-Sparte von Broadcom an KKR wurde Anfang Juni 2024 abgeschlossen. Die in einigen Ländern noch ausstehenden rechtlichen Formalien sollen im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein. Notiz am Rande: KKR ist seit 2019 auch Eigentümer von Corel, zu dem seit 2018 auch das mit Omnissa in Teilen konkurrierende Parallels gehört. Über Pläne, beide zusammenzulegen, ist jedoch nichts bekannt.
Omnissa setzt bei Personal und Produkten auf Kontinuität
Zum 1. Juli ging Omnissa mit dem neuen Namen und mit Shankar Iyer als CEO unter neuer alter Führung offiziell an den Start. Mit Bharath Rangarajan (SVP of Products), Renu Upadhyay (SVP of Marketing) und Kyle Austin (SVP Engineering) sind weitere, langjährige VMware-Führungskräfte auf ihren angestammten Positionen bei Omnissa tätig.
Das neue Unternehmen hat rund 4.000 Mitarbeiter und schätzt den adressierbaren Markt auf ein Volumen von 26 Milliarden Dollar. Wie bei anderen KKR-Unternehmen auch, sind die Beschäftigten am Unternehmen beteiligt. Das soll ein hohes und langfristiges Engagement gewährleisten. Eigenen Angaben zufolge hat Omnissa weltweit rund 26.000 Kunden, zu denen sieben der Top 10 aus der "Fortune 500"-Liste gehören.
Aktuell können sich bisherige Partner der VMware-EUC-Sparte bei Omnissa neu registrieren. Am 23. Juli plant das Unternehmen im Rahmen einer Online-Konferenz Details zu seiner Strategie bekannt zu geben. Auf der Agenda steht, wie Omnissa eine neue Ära der Digitalen Arbeit mitprägen will, welche Vorstellung es vom KI-unterstützten, autonomen Arbeitsplatz hat und wie es dabei mit Partnern und seiner Community zusammenarbeiten will.
Erste, wichtige Partner hat Omnissa bereits mit auf den Weg genommen. So berichtete etwa Stephan Oetzel, Team Lead Solution Sales Virtualisierung bei SoftwareOne, dass sein Unternehmen als "Pinnacle Partner" von Omnissa das Geschäft mit den ehemaligen VMware-Produkten im VDI-Bereich weiterführen wird. Zur Eigenständigkeit von Omnissa sagt er: "Aus unserer Sicht ist dies das absolut richtige Signal. Fokus auf Technologie und Entwicklung, Fokus auf den Kunden und seine Bedürfnisse." SoftwareOne setze auf eine enge Partnerschaft.
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