Partner sollen Kunden entlasten

VMware mit stärkerem Fokus auf "Tanzu"

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Die Vorstellung der Ergebnisse einer Kundenumfrage nutzte VMware dazu, das eigene Lösungsportfolio zu präsentieren. Mit von der Partie war auch der VMware-Partner SVA.
Armin Müller, Vice President und Country Manager Germany bei VMware: „CEOs sollten Technologie im Blut haben, wenn sie im digitalen Zeitalter erfolgreich sein wollen.“
Armin Müller, Vice President und Country Manager Germany bei VMware: „CEOs sollten Technologie im Blut haben, wenn sie im digitalen Zeitalter erfolgreich sein wollen.“
Foto: VMware

VMworld, die alljährliche weltweite Kunden- Partnerkonferenz von VMware, wird 2020 nur online stattfinden - vom 29. September bis 1. Oktober. Doch bereits im Juli nutzte der Hersteller die Vorstellung der Ergebnisse eine Kundenumfrage, um auch das aktuelle eigene Lösungsportfolio zu präsentieren. Unterstützt wurde VMware dabei vom Systemhaus SVA und dessen Kunden Deltatre.

Kundenumfrage offenbart: Technik ist "sexy"!

Im April 2020 ließ VMware 2.250 Unternehmenschefs, IT-Entscheider und Anwendungsentwickler in der EMEA-Region zum Thema Digitalisierung befragen. Die Ausgangsfrage lautete dabei: "Warum scheitern so viele Initiativen und Projekte zur Digitalen Transformation?"

Hamza Nadi, Leiter des Lösungsvertriebs beim VMware-Partner SVA: "Moderne Apps werden nicht zum Selbstzweck entwickelt!"
Hamza Nadi, Leiter des Lösungsvertriebs beim VMware-Partner SVA: "Moderne Apps werden nicht zum Selbstzweck entwickelt!"
Foto: SVA

Ein Grund hierfür könnte sein, dass Unternehmen, die Digitalisierungsprojekte in Angriff nehmen, oft nicht über technologisch ausreichend bewanderte Firmenlenker verfügen: 60 Prozent der im Auftrag von VMware befragten deutschen leitenden Angestellten sind der Überzeugung, dass Unternehmen mit Führungskräften, die über einen technologischen Background verfügen, in Digitalisierungsprojekten davon profitieren. Für Armin Müller, Vice President und Country Manager Germany bei VMware, war dies noch nie so wichtig wie heute, denn gerade mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie wurden erst viele Digitalisierungsprojekte angestoßen.

Technologisch versierte Fach- und Führungskräfte üben auf vielfältige Weise einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der sie beschäftigenden Unternehmen. So glaubt mehr als die Hälfte (51 Prozent) der in Deutschland befragten Entscheider, dass technisch versierte Führungskräfte die Effizienz ihrer Unternehmen deutlich erhöhen können; 41 Prozent der im Auftrag von VMware interviewten Geschäftsführer und Projektleiter sind der Ansicht, dass Techniker auf dem Chefsessel das Innovationspotential der von ihnen geführten Unternehmen signifikant nach oben heben können.

Christian Holzer, Managing Director bei der Deltatre AG: "Technologien weisen uns den Weg in die Zukunft."
Christian Holzer, Managing Director bei der Deltatre AG: "Technologien weisen uns den Weg in die Zukunft."
Foto: Deltatre AG

Und mehr als drei Viertel (79 Prozent) der Anwendungsentwickler und IT-Leiter in Deutschland glauben, dass Unternehmen ohne erfolgreiche App-Modernisierung nicht in der Lage sein werden, ihre Kunden zufrieden zu stellen.

Ferner sind 43 Prozent der deutschen Führungskräfte überzeugt, dass moderne Anwendungen den Betrieb ihrer IT-Systeme verbessern. "Hier leistet die Digitale Transformation - durch die Möglichkeit Geschäftsprozesse durch Technologie zu modernisieren - einen wichtigen Beitrag dazu, das Unternehmen schneller an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen", so Müller.

Björn Brundert, Principal Solution Manager Application Platforms und Mitglied des CTO-Offices bei VMware: "Mit Tanzu wollen wir Unternehmen helfen, moderne Applikationen schneller zu entwickeln"
Björn Brundert, Principal Solution Manager Application Platforms und Mitglied des CTO-Offices bei VMware: "Mit Tanzu wollen wir Unternehmen helfen, moderne Applikationen schneller zu entwickeln"
Foto: VMware

Und die Werkzeuge, um Unternehmen digital richtig aufzustellen, besitze VMware, behauptet Björn Brundert, Principal Solution Manager Application Platforms und Mitglied des CTO-Offices bei VMware. Hier verweist der Manager auf die "Tanzu"-Plattform. Dort wurden die Technologien der von VMware übernommen Unternehmen Pivotal Labs und SpringSource mit der Cloud Foundry-Plattform zusammengebracht.

Innerhalb von VMware Tanzu wurde auch noch das Open-Source-Projekt Kubernetes gestartet, eine "Plattform zur Orchestrierung von Containern für den Betrieb eines elastischen Webserver-Frameworks für Cloud-Anwendungen", wie es auf der VMware-Website heißt.

"Mit Tanzu wollen wir Unternehmen helfen, moderne Applikationen schneller zu entwickeln, damit sie ihre IT-Infrastruktur soweit modernisieren können, dass sie sämtlichen Anforderungen an Skalierbarkeit und Sicherheit genügen", so Brundert. Es gehe es darum, Kunden zu entlasten. Laut dem VMware-Manager sollen sie sich weniger mit der Softwareentwicklung und mehr mit der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse befassen.

Hier können VMware-Partner wie SVA wertvolle Hilfestellung leisten, etwa bei der Modernisierung und Standardisierung der Private- und Hybride-Cloud-Plattformen. Da rät ihnen Brundert, auf die Kubernetes-Technologie zu setzen, die in der Lage ist, die sogenannte "Multi-Cloud", bestehend aus der Infrastruktur von AWS, Azure, Google und anderen Playern, zu managen.

Hierfür stelle VMware mit vSphere als Hypervisor, mit vSAN als Storage- und mit NSX als Netzwerk-Virtualisierungswerkzeugen die nötige Infrastruktur bereit. "Damit lässt sich das ganze zentral managen, es entstehen keine Silos. Und unsere Partner unterstützen uns hier mit ergänzenden Lösungen", sagt VMware-Manager Brundert.

SVA ist VMware-Partner seit 2005

Hamza Nadi, Leiter des Lösungsvertriebs beim VMware-Partner SVA erläuterte im Anschluss, wie die VMware-Tanzu-Technologie in Kundenprojekten sinnvoll eingesetzt werden kann. "Moderne Apps werden nicht zum Selbstzweck entwickelt, dahinter stehen immer klare Kundenanforderungen", so der SVA-Manager. Das Systemhaus aus Wiesbaden bedient sowohl Kunden aus der Privatwirtschaft als auch Behörden auf Landes- und Bundesebene. "Diese Kunden fordern die ständige Verfügbarkeit ihrer Apps, 'always on'", so Nadi. Und das gehe nur in der Multi-Cloud. Für SVA spiele die Portierbarkeit der Kundenanwendungen zwischen der privaten Cloud und den IT-Landschaften von AWS, Azure und Google eine sehr wichtige Rolle. Performance und Geschwindigkeit seien hier entscheidend.

Nadi erwähnt hier den erst 2019 gewonnen Kunden Delatre AG. Dieses Unternehmen erfasst aktuelle Daten in Sportereignissen, etwa bei Bundesligaspielen, und stellt diese Daten Millionen von Zuschauern via Web und TV beinah in Echtzeit zur Verfügung: "Wie schnell war der Ball beim Freistoß?", "Wie viele Mitspieler waren bei dieser Aktion beteiligt?", etc. "Hierfür braucht es intelligente Mechanismen, die idealerweise automatisch skalieren und selbst dazulernen", so der SVA-Manager. Außerdem gäbe es heute keine Wartungsfenster mehr, neue Funktionen und kritische Sicherheits-Updates müssen im laufenden Betrieb eingespielt werden. Daher ist es unabdingbar, dass die Anwendungen redundant zur Verfügung stehen - in der Multi-Cloud. Und um diese Prozesse zu steuern, setzt SVA auf die VMwares Tanzu-Plattform.

Christian Holzer, Managing Director bei der Deltatre AG, stimmt den Ausführungen der VMware- und SVA-Manager insoweit zu, als dass die technologische Versiertheit ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg sei: "Ganz egal, ob im Gesundheitswesen, der Produktion oder in der Sportbranche - Technologien weisen uns den Weg in die Zukunft. In den letzten Jahren haben sich die Daten, die Sportmannschaften, Trainern, Spielern, medizinischem Personal und Recruitment zur Verfügung stehen, in Qualität und Quantität maßgeblich weiterentwickelt. In dieser neuen Ära der Erfassung und Auswertung von Sportdaten spielen moderne Applikationen eine zentrale Rolle - entsprechendes technologisches Verständnis ist essentiell."

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