Mit der VMware Horizon Suite kündigt VMware eine Plattform an, die es mobilen Mitarbeitern ermöglichen soll, ihre Desktop-Umgebung mit allen Daten und Anwendungen auf jeder Art von Endgeräten zu nutzen. Die Lösung soll noch im ersten Quartal 2013 verfügbar sein.
"VMware Horizon Suite wird unseren Kunden helfen, von der PC-Ära in die Multi-Device-Ära zu wechseln, ohne IT-Sicherheit und -Kontrolle zu gefährden", verspricht VMware-Deutschland-Chef Jörg Hesske.
Enduser Computing
Die Horizon Suite soll die Brücke zwischen den gegensätzlichen Wünschen von IT-Leitern und mobilen Mitarbeitern schlagen. IT-Administratoren müssen die Kontrolle über Software- und Datennutzung behalten, Anwender benötigen von jedem Ort und jedem mobilen Client aus Zugriff auf ihren Desktop, ihre Daten und Anwendungen.
Wie weit die Interessen beider Seiten auseinanderklaffen, zeigen die Studien-Ergebnisse von Forrester Research und VMware.
So nutzen Forrester Research zufolge inzwischen alarmierend viele Mitarbeiter ihre privaten Endgeräte außerhalb der Kontrolle der IT-Abteilung: 67 Prozent der Arbeitnehmer nutzen private Smartphones ohne die Zustimmung ihres Unternehmens, 46 Prozent auch private Laptops.
Umgekehrt versuchen offenbar IT-Administratoren, Mitarbeitern den Zugriff auf Cloud-basierte Speicher-Ressourcen und Applikationen zu unterbinden, wie eine Studie von VMware ergab. Demnach wollen 83 Prozent der IT-Leiter die Nutzung von Online-Speicher und -Collaborations Software für Endnutzer verhindern.
Die VMware Horizon Suite verspricht, beide Interessen sicherheitskonform und compliancegerecht unter einen Hut zu bringen.
Preise
Die Horizon Suite bündelt Horizon Workspace, die Dekstop-Virtualisierungslösung VMware View und die Bildmanagement-Lösung Horizon Mirage in einer Lösung. Horizon Workspace ermöglicht es, Daten, Applikationen und Desktops in einer integrierten Arbeitsumgebung auf allen Endgeräten bereitzustellen.
VMware Horizon Suite wird pro Named User lizensiert und startet bei 244 Euro pro Nutzer. Kunden können alle Bestandteile der Suite auch einzeln kaufen.
- VDI (Virtual Desktop Infrastructure / Hosted Desktop Virtualization)
Der komplette personalisierte Desktop (inklusive Betriebssystem, Daten und Benutzereinstellungen) wird zentral im Rechenzentrum auf einem virtualisierten Server bereitgestellt und betrieben. Offline-Betrieb und Zugriff von mobilen Endgeräten sind möglich. Problematisch: die benötigte Storage-Kapazität. (Quelle: Experton) - Session oder Presentation Virtualization
Früher auch als "Server Based Computing" oder "Terminal Services" bezeichnet:stellen den Zugriff auf zentral betriebene Anwendungen bereit. Problem: In der Regel ist weder eine Personalisierung noch der Offline-Betrieb möglich. Einsatzbereich: einfache Arbeitsplätze, die nur eine oder zwei Applikationen nutzen und nicht mobil sind, meist in Verbindung mit Thin Clients genutzt. (Quelle: Experton) - Application Streaming
Applikationen werden paketiert und zentral bereitgestellt, um lokal auf dem Client in einer Sandbox betrieben zu werden. Dies ist auch offline möglich. Problematisch ist, dass die Paketierung nach jedem Software-Update der jeweiligen Applikation wiederholt werden muss. Einsatzbereich ist die Bereitstellung von Anwendungen, die mit anderen Applikationen nicht kompatibel sind. (Quelle: Experton) - Managed Desktop VM
Ein Client-Image wird zentral gemanagt und an die Clients verteilt. Die eigentliche Rechenleistung wird vom Client ausgeführt, so kann er auch offline genutzt werden. Problematisch ist das Management der virtuellen Maschinen und des Basis-Clients. Einsatzbereich: Clients in Niederlassungen und Home-Offices. (Quelle: Experton Group)
Jaguar Land Rover plant den Einsatz
Jaguar Land Rover will künftig auf Horizon setzen: "Systeme und Policies werden so konstruiert, als sei jeder Mitarbeiter mobil und nutze mehrere private Endgeräte, um sich über lokale und globale Netzwerke zu verbinden", berichtet Gordon McMullan, Chief Technology Officer im Chief Information Technology Office bei Jaguar Land Rover Automotive. "VMwares Horizon Suite ist das Herz dieses Ansatzes. Es wird die Zusammenarbeit und Produktivität unserer Arbeitskräfte enorm steigern."
- Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Eine VDI oder Centralized-Virtual-Desktop-Umgebung verfolgt eine zentralistischen Ansatz: Die Desktop-Umgebungen und Daten lagern zentral im Firmenrechenzentrum und werden über das Netzwerk zu den Endgeräten transferiert. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Architekturvergleich zwischen einer herkömmlichen und virtualisierter Desktop-Infrastruktur. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Die Elemente einer Desktop Virtual Machine (DVM): Desktops, Daten und persönliche Einstellungen. Der Nutzer kann die Desktop-Umgebung an seine Anforderungen anpassen, etwa indem er zusätzliche Anwendungen hinzufügt. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Laut einer Studie von Intel von 2011 bevorzugen die meisten Unternehmen, die derzeit Desktop-Virtualisierung einsetzen, den Virtual-Desktop-Infrastructure Ansatz. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Die Virtual-Software-Appliance ILIO von Atlantis reduziert den Umfang von virtualisierten Desktops um bis zu 90 Prozent. Die DVM lassen sich dann sogar im Arbeitsspeicher von Server-Systemen vorhalten oder auf schnellen, aber derzeit immer noch teuren Solid State Drives (SSDs) speichern. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Cloud-Service-Provider wie beispielsweise das Kölner Unternehmen Pironet NDH bieten mittlerweile VDI auch aus Cloud-Service an ("Desktop as a Service", DaaS). In diesem Fall lagern die virtualisierten Desktops beim Provider und werden den Kunden über Weitverkehrsverbindungen zur Verfügung gestellt. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Eine VDI ist im Jahresschnitt kostengünstiger als eine herkömmliche PC-Client-Infrastruktur. Noch geringere Kosten versprechen Anbieter von Desktop-as-a-Service-Angeboten wie Desktone. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Betrachtet man nur die Software-Kosten, ist eine VDI teurer als der klassische PC oder ein DaaS-Angebot.
(rb)