Vom Freizeitpark bis ins Erotikkino erstrecken sich die aktuellen Einsatzgebiete von VR-Brillen. Die Technologie ist mittlerweile so weit vorangeschritten, dass der visuelle Genuss ganz ohne Kopfschmerzen klappt.
Und so finden sich VR-Brillen vor allem dort, wo Bewegung ist. Auf der Achterbahn rauscht man plötzlich durch den Weltraum, das eigene Wohnzimmer wird zur Spielwiese für aktuelle Games.
Smartphones und Smartwatches wirken hier fast schon obsolet. Der neue Trend lautet Virtual Reality und Augmented Reality. Das zeigen auch die Prognosen. Strategy Analytics verweist etwa darauf, dass der VR-Markt noch in diesem Jahr 895 Millionen US-Dollar Umsatz einspielen wird.
Und das kommt in erster Linie natürlich jenen Herstellern zugute, die Pionierarbeit im VR-Segment geleistet haben. Schon heute heißen die Platzhirsche auf diesem frischen Markt Microsoft (HoloLens) und Google (CardBoard). Doch auch B2C-Puristen wie Samsung (GearVR), LG (360 VR) HTC (Vive) oder Sony (Playstation VR) haben sich einen Teil vom Markt erobert.
Virtual Reality am Arbeitsplatz
Nun geht es um die Produktdifferenzierung. Und hier zeigt sich klar: Gaming und Kino auf der Nase werden nicht die maßgeblichen Cash-Cows für Virtual Reality sein. Vielmehr bewegt sich die Technologie ins B2B-Umfeld. Ein paar aktuelle Einsatzgebiete:
Medizin: VR-Brillen bei Operationen
Industrie: Arbeiter haben alle Daten einer Fertigungsstraße vor Augen
Management: VR-Brillen für realitätsnahe Video-Konferenzen
Doch auch kreative Berufe wie Designer und Architekten oder auch Raumausstatter und Möbelhäuser sind zunehmend von den technologischen Fortschritten bei diesem Thema überzeugt.
Hier bekommt beispielsweise der Kunde die Brille aufgesetzt und kann sich sein Eigenheim im virtuellen Raum ansehen - inklusive neuer Möbel. Und der Designer bewegt sich hautnah durch sein neuestes Konzept.
Experten sehen große Zukunft für Virtual Reality im B2B-Umfeld
Eines scheint sicher: Virtual Reality wird so schnell nicht von der Bildfläche verschwinden - weder bei den Konsumenten, noch in der Unternehmenswelt.
An dieser Stelle ist jedoch auch die Meinung der Tech-Größen gefragt. Wie sehen die Hersteller die Zukunft von Virtual Reality? ChannelPartner hat nachgefragt:
"Den Einsatzmöglichkeiten von VR-Technologie sind im Business-Umfeld kaum Grenzen gesetzt. Mit Virtual Reality erschließen wir realitätsnahe digitale Erlebniswelten, die neue Geschäftsmodelle beflügeln und bestehende Geschäftsmodelle neu beleben können. Schon heute finden sich zahlreiche Anwendungsszenarien, die veranschaulichen, wie Unternehmen VR gewinnbringend einsetzen können - sei es beim Einsatz in der Therapie oder als Bestandteil visionärer Store-Konzepte.
Auf unserer diesjährigen Roadshow haben wir beispielsweise VR genutzt, um Lösungswelten zu inszenieren und unseren Partnern eine virtuelle Bühne zu geben. Während der umfangreiche physische Messeaufbau nur in Köln zu sehen war, wurde die Roadshow-Ausstellung auch in anderen Städten für Besucher über eine VR-Tour erlebbar gemacht. Klar ist, dass VR ein revolutionäres Potential birgt - auch Unternehmen haben das erkannt. Gerade im B2B-Bereich ist die Nachfrage nach VR-Technologie aktuell enorm groß", glaubt Sascha Lekic, Director Sales B2B, IT & Mobile Communication Samsung Electronics GmbH.
"Im technischen Umfeld gibt es sicher bereits einige interessante Ansätze für die sinnvolle Anwendung von VR im B2B-Bereich. Gerade wenn es um Collaboration und Teamwork über größere Entfernungen geht. Einen Bezug zu echten Mainstream-Themen sehen wir aktuell nicht. Bei uns haben diese Dinge aktuell keine Relevanz. Ganz anders bewerten wir das gesamte Thema Augmented Reality: Von vielen heute noch als Spielerei verstanden bietet die erweiterte Realität hier im doppelten Sinn ganz neue Perspektiven. Wir sind hier näher an der Strategie von Microsoft als von all den VR-Konzepten aus der Entertainment-Ecke. So hat Hololens für uns daher eine sehr viel größere Bedeutung als Oculus und alle anderen VR-Lösungen", erklärt Daniel Smith, Application Team Tobit Software.
"Virtual Reality und Augmented Reality sind als Querschnittstechnologien Innovationstreiber. Sie wirken disruptive auf unterschiedlichste Märkte. In Verbindung mit einzeln buchbaren Services aus der Cloud versetzt sie selbst Klein- und Einzelunternehmen in die Lage alle Vorteile für sich zu nutzen. Disruptive Engineering ist hier das Thema", ist Manuel Mariadassou, New Business Developer und Innovation Manager, sich sicher.
"Die VR-Technologie schafft die Möglichkeit ohne großen Aufwand, an jedem Ort, in realitätsnahe Welten einzutauchen. Es können so Produkte, Spezifikationen und Anforderungen live den Mitarbeitern, Zulieferern und Abnehmern vorgestellt werden. Insbesondere im B2B Bereich birgt VR damit die Möglichkeit auf der einen Seite die Time to Market Zeit für neue Produkte zu verkürzen und Aufwände bei der Entwicklung und Produktion zu minimieren. Für uns sind aber insbesondere die wachsenden Möglichkeiten im Storytelling im Bereich Vertrieb, Schulung und Produkt-Präsentation interessant. Wer taucht nicht gerne in eine Geschichte ein und lebt sie live mit", meint Patrick Blitz, CTO & Co-Founder bei der Challtell Solutions GmbH.
Und irgendwann werden die VR-Billen so exakt arbeiten, dass wir uns so wie die Star-Trek-Crew-Mitglieder auf dem Holodeck vorkommen werden. (rw)