Managed Services

Verfügbarkeit als Verkaufsargument für Cloud Service Provider

Thomas Sandner ist Senior Director Technical Sales Germany bei Veeam.
Wer im Channel in Sachen Cloud nicht kompetent ist, wird vom Markt verschwinden.
 
  • Ausfälle von Cloud-Diensten sind inakzeptabel
  • Verfügbarkeit, Datenschutz und Backup sind essentiell
  • Sicherheits-Lücken und IT-Ausfälle führen zu Reputationsverlusten
  • Sicherheitsbedenken größter Hindernisfactor bei Cloud-Nutzung

2017 war laut CNN das Jahr, in dem nichts sicher schien. Es zeigte, wie viele Unternehmen und öffentliche Organisationen von Sicherheitsproblemen betroffen waren. So veröffentlichten Ende 2017 zahlreiche technische Publikationen nicht nur Listen schöner Innovationen, sondern vor allem auch die größten Pannen und Hackerangriffe. In diesem Zusammenhang fielen prominente Namen von Tech-Giganten wie IBM und Apple ebenso wie von Cloud-Anbietern, darunter GitLab und AWS.

Kunden erwarten permanente Verfügbarkeit ihre Cloud-Anwendungen
Kunden erwarten permanente Verfügbarkeit ihre Cloud-Anwendungen
Foto: Bakhtiar Zein - shutterstock.com

Solche Ausfälle führen nicht nur zu finanziellen Verlusten in Millionenhöhe bei Anbietern und Kunden, sondern zeigen auch potenzielle Defizite der Cloud. Zudem wird deutlich, wie die Verwundbarkeit von Cloud Services das Geschäftsleben von Organisationen weltweit stören kann. Jeder Ausfall eines Cloud-Dienstes hat Auswirkungen auf Endbenutzer - der Service wird unterbrochen, die Reputation beschädigt. Da die Cloud zu einem integralen Bestandteil des Ökosystems jedes global agierenden Unternehmens wird, ist es unerlässlich, dass die Anbieter die Flut schädlicher Ausfälle stoppen und die Verfügbarkeit und die Datensicherung für die Kunden genauso wichtig sind wie Wachstum und Akquisition.

Cloud ist ein Multimilliarden-Markt

Cloud ist ein Wachstumsmarkt, aber auch zunehmend umkämpft. Forrester schätzt seinen Wert auf rund 145 Milliarden Euro 2018, über 20 Prozent mehr als noch 2017. Aktuell dominiert AWS mit einem geschätzten Anteil von 35 Prozent den weltweiten Markt. Insgesamt kämpfen prominente Anbieter mit Newcomern um vergleichsweise kleine Kuchenstücke. Dabei zeichnet sich ab, dass das Cloud-Geschäft lokaler wird, um die Bedenken potenzieller Kunden abzubauen.

Geht es um die Cloud, verfolgen viele Anbieter ehrgeizige Pläne in Sachen Geschäftswachstum und Kundenakquise.

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Kunden erwarten permanente Verfügbarkeit

Ein Beispiel: 2017 hat eine Datenpanne bei Verizon dazu geführt, dass die persönlichen Daten von sechs Millionen Kunden online "geleakt" wurden. Grund war eine falsch konfigurierte Einstellung auf dem Cloud Server eines Drittanbieters. Dies führte nicht nur zu mindestens sechs Millionen unzufriedenen Kunden, sondern auch zu zahlreichen Fragen und Schuldzuweisungen in den Medien.

Die Herausforderung für Cloud-Anbieter: Die Erwartungen rund um Qualität und Verfügbarkeit von Cloud Services steigen. Unzählige Endanwender und Unternehmen vertrauen auf Cloud Service Provider. Sie erwarten, dass ihre Daten und Anwendungen sicher aufbewahrt werden und präzise verfügbar sind, wenn sie diese benötigen. Fehler, Datenverluste oder Ausfälle werden als inakzeptabel angesehen. Denn Datensicherheit steht laut einer Studie der Bundesdruckerei an erster Stelle der Kriterien bei der Auswahl des Cloud-Anbieters.

Datenpannen, Ausfälle und Hackerangriffe führen leicht zur Flucht von Unternehmen und KMUs. Dies hängt auch damit zusammen, dass es immer leichter wird, den Anbieter zu wechseln und so liegt es in der Hand der Cloud Service Provider, sicherzustellen, dass ihre Dienste die Kunden nicht enttäuschen.

Bessere Datensicherung, bessere Cloud

Cyber-Angriffe sind in aller Munde und nicht nur das öffentliche Interesse, sondern auch das Bewusstsein für solche Gefahren ist hoch: Laut einer Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beurteilen rund 92 Prozent der Befragten die Gefahren aus dem Cyber-Raum als kritisch für die Betriebsfähigkeit ihrer Institution. Dieses Bewusstsein in Kombination mit dem zunehmenden Wettbewerb führen dazu, dass es für Cloud-Anbieter immer wichtiger wird, Themen wie die Verfügbarkeit von Services, Datenschutz und Datensicherheit in den Fokus ihrer Angebote zu stellen.

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Das verstärkt allerdings die falsche Annahme vieler Kundenorganisationen, dass sie mit der Auslagerung von Workloads in die Cloud auch die Verantwortung für Datenschutz und Datensicherung an ihren Cloud Provider abgeben. Gerade in Zeiten von DSGVO kann dieser Irrtum teuer werden. Das birgt wiederum viele Chancen für Service Provider, ihre Kunden umfassend zu beraten, welche Cloud-Strategie für sie passend und wie sie bestmöglich umzusetzen ist.

Dabei bieten die spektakulären Ausfälle aus dem Jahr 2017 hilfreiche Fallstudien. "Was wäre wenn"-Szenarien helfen Cloud Service Providern, ihre Angebote präzise zu planen und abzusichern.

Die Angriffe und Störungen im Jahr 2017 können zwar nicht rückgängig gemacht werden, doch vielleicht wird die Liste der größten Ausfälle 2018 nicht so lang. Die Lösung lautet: eine einheitliche Plattform für Datensicherung.

Einheitliche Plattform in der Cloud

Bei allen Überlegungen zur Verlagerung von Workloads in die Cloud muss die Verfügbarkeit geschäftskritischer Daten und Anwendungen im Zentrum der IT-Strategie stehen. Die Cloud ist kein Allheilmittel. Eine Multi-Cloud-Umgebung bietet zahlreiche Optionen für den bestmöglichen Betrieb von Workloads und deren Absicherung. Das erhöht allerdings auch die Komplexität.

Daher sollten Kunden eine Software gestützte Steuerung etablieren und Administrationsprozesse über alle Strukturen hinweg organisieren sowie automatisieren. Bieten Cloud Service Provider nicht nur einfach eine Cloud-Lösung an, sondern beraten ihre Kunden auch umfassend in Sachen Datensicherung, Datenschutz und Verfügbarkeit, positionieren sie sich als "Trusted Advisor" und sind weniger austauschbar. (rw)

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