Vaio PCG-505 FX von Sony

02.11.1999

MÜNCHEN: Wenn es um kleine, aber feine technische Geräte geht, hatte Sony schon immer die Nase vorn. Mit dem Walkman oder dem ersten Mini-Camcorder setzten die Japaner Maßstäbe, was die Miniaturisierung von High-Tech betrifft. Mit dem Sub-Notebook PCG-505 FX sollen diese Erfolge auch auf PC-Ebene wiederholt werden. Grund genug für ComputerPartner, das Gerät auf den Testparcours zu schicken.Wer das Sony-Notebook als Händler nur im Karton verpackt im Regal präsentiert, ist selbst schuld. Das PCG-505 FX besticht nämlich vor allem durch sein äußeres Erscheinungsbild. Das 1.350 Gramm leichte Gerät kommt im schicken, silberfarbenen Magnesium-Gewand daher und ist gerade mal so groß wie ein B5-Briefumschlag. Damit paßt es in praktisch jede Aktentasche, und das Leichtgewicht aus der Vaio-Serie dürfte ganz oben auf die Wunschliste der Notebook-Käufer stehen. Mit der vor kurzem durchgeführten Preisreduzierung um 1.000 Mark im Vergleich zum Vorgängermodell wollen die Japaner dafür sorgen, daß es nicht nur beim Wunsch bleibt.

Der Fastenkur muss Tribut gezollt werden

Die massive Schlankheitskur hat allerdings auch ihren Preis. Im Gehäuse finden weder CD-Rom- noch Diskettenlaufwerk Platz. Die im Lieferumfang enthaltenen Geräte werden extern angedockt. Negativ: Das CD-Rom-Laufwerk wird nicht vom Notebook mit Strom versorgt, sondern benötigt ein klobiges Extra-Netzteil. Damit die ausgelagerten Wechselspeicher unterwegs nur selten benötigt werden, hat Sony dem Gerät eine großzügige Festplatte mit 4,1 Gigabyte spendiert - so kann auch mal der komplette Dateninhalt einer CD auf die Platte verfrachtet werden.

Damit ist das Einstecken jedoch noch nicht beendet. Will man das Gerät in einen voll funktionstüchtigen PC verwandeln, muß noch der ebenfalls mitgelieferte Port-Replikator mit dem tragbaren Computer verbunden werden. Er enthält die notwendigen Anschlüsse für Drucker, Maus, externes Keyboard oder Monitor. Onboard verfügt das 505er über eine USB-, Infrarot- und I-Link-Schnittstelle.

Aus Firewire wurde I-Link

I-Link ist Sonys neue Bezeichnung für die von Apple entwickelte "Firewire" oder auch "IEEE-1394" genannte Schnittstelle. Über sie können digitale Videokameras und in Zukunft auch andere Geräte mit dem Notebook verbunden werden und so deren Laufwerksfunktionen gesteuert sowie Standbilder aus dem laufenden Videofilm gespeichert werden. Auch für Audiofreaks bietet das Gerät ein Schmankerl: Wer eines der jüngsten Minidisk-Geräte (natürlich aus dem Hause Sony) sein eigen nennt, kann per Drag & Drop Musiktitel von CD auf MD kopieren sowie Titel beschriften, löschen oder neu kombinieren. Für leistungshungrige Applikationen muß sich der eingebaute Pentium-MMX-Prozessor mit 266 Megahertz ganz schön abstrampeln, so daß es bei der Bilddarstellung oder -speicherung zu Wartezeiten kommt. Auch sonst hat man das Gefühl, daß ein schnellerer Prozessor dem Laptop durchaus gut zu Gesicht stünde. Der Hersteller will bereits zur Cebit mehr Leistung unter die Haube des Sub-Notebooks packen.

Im Test bewährt hat sich das 10,4 Zoll-TFT-Display. Selbst kleine Schriften und detailreiche Grafiken werden mit der Auflösung von 800 x 600 Bildpunkten scharf und kontrastreich abgebildet.

Nach zweieinhalb Stunden muss die Steckdose her

Schwachpunkt aller tragbaren PCs ist die Batterieleistung. Da macht das PCG-505 keine Ausnahme. Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku bringt es auf eine Betriebsdauer von 2,5 Stunden - dann muß eine Steckdose her. Für 400 Mark ist ein Hochleistungsakku mit bis zu fünf Stunden Kapazität erhältlich. Der Händler sollte solches Zubehör am besten sofort mit anbieten. Ansonsten findet der Kunde im Karton nämlich gleich einen Prospekt mit praktischer Direktbestellmöglichkeit per Telefon oder Internet.

Auf jeden Fall flöten geht der Zubehörumsatz bei PC-Card-Modem, Telefonkabel und Ohrhörer - sie gehören zum Lieferumfang. Serienmäßig sind auch das vorinstallierte Windows 98, der "Norton Crashguard" von Symantec und verschiedene Online-Hilfen zu den oben genannten Multimedia-Funktionen. Auch das Handbuch zum Gerät wurde auf die Festplatte verfrachtet. Lediglich eine dünne Einführungslektüre und ein Übersichtsposter zu den Anschlüssen erhält man in Papierform.

Nach Hersteller-Angaben ist umfangreiches POS-Material wie etwa Theken- oder Demo-Displays momentan nur für Großvertriebsformen erhältlich. Der Händler-Support beschränkt sich auf das Nötigste. Die Fragestunde bei technischen Problemen erfolgt über eine 0180-Händler-Hotline. Im Fall eines Defekts ist der Wiederverkäufer ohnehin außen vor, da Sony den Vor-Ort-Service "aus Garantiegründen" ausschließlich direkt beim Kunden durchführt.

Fazit: Wenn der Kunde bereit ist, 5.000 Mark für ein Notebook auszugeben, und ihn die öfters stattfindende Verkabelungsarie mit den Peripheriegeräten nicht stört, dann gehört das PCG-505 FX von Sony zur ersten Wahl. So viel PC auf engstem Raum gab's bisher kaum. (akl)

Schlanke Figur: Weniger als zweieinhalb Zentimeter hoch ist das Vaio-Notebook PCG-505 FX von Sony.

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