Potenzielle Cyber-Angriffe

US-Regierung verbietet russische Antiviren-Software Kaspersky

21.06.2024
Kaspersky hatte einst international einen guten Ruf beim Virenschutz. Doch die Sorge, das Programm könnte ein Einfallstor für russische Geheimdienste sein, führt nun zum Aus in den USA.
Ab dem 29. September darf Kaspersky keine Updates in den USA mehr einspielen. Der Verkauf stoppt sofort.
Ab dem 29. September darf Kaspersky keine Updates in den USA mehr einspielen. Der Verkauf stoppt sofort.
Foto: Faiz Zaki - shutterstock.com

Die US-Regierung verbietet die russische Virenschutzsoftware Kaspersky. Eine ausführliche Untersuchung habe ergeben, dass dies der einzige Weg sei, Bedenken in Bezug auf die nationale Sicherheit auszuräumen, teilte eine Unterbehörde des US-Handelsministeriums am Donnerstag mit.

Der Verkauf von Kaspersky-Software an Unternehmen und Verbraucher in den USA wird sofort untersagt. Vom 29. September an darf Kaspersky auch keine Updates mehr einspielen - damit würde die Software weitgehend nutzlos gegen neu dazukommende Bedrohungen. Die Übergangsfrist solle Kunden die Zeit geben, zu anderen Anbietern zu wechseln, erläuterte das Büro für Industrie und Sicherheit.

Grund für das Verbot sind demnach die Cyberangriffs-Fähigkeiten der russischen Regierung und deren Möglichkeiten, Aktivitäten von Kaspersky zu beeinflussen. Software der Firma sei in der Lage, Informationen von US-Unternehmen und Bürgern zu sammeln, die von der russischen Regierung missbraucht werden könnten, warnte die Behörde.

Kaspersky, einst ein auch international respektierter Spezialist für PC-Sicherheit, hat schon seit Jahren einen schweren Stand im Westen. In den USA ist bereits seit 2017 die Installation auf Behördengeräten verboten, in Deutschland warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor dem Einsatz der Software. Kaspersky wies alle Vorwürfe stets zurück und bestritt insbesondere Verbindungen zu russischen Geheimdiensten. (dpa/kk)

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