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Von Philipp Grontzki
DOW JONES NEWSWIRES
WIEN (Dow Jones)--Der österreichische Telekommunikationskonzern Telekom Austria hat seinen Ausblick für 2009 nach unten korrigiert. Auf einer realen Währungsbasis werden für das laufende Jahr nun ein Umsatz von 4,8 Mrd EUR und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,8 Mrd EUR erwartet, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im dritten Quartal rutschte Telekom Austria aufgrund von Wertberichtigungen unter dem Strich überraschend in die Verlustzone.
Bislang hatte der Wiener Konzern ausgehend von einer konstanten Währungsbasis mit einem EBITDA von rund 1,9 Mrd EUR gerechnet. Beim Umsatz war man dabei von einem Wert ausgegangen, der leicht schwächer ausfällt als die ursprünglich einmal angepeilten 5,1 Mrd EUR.
"Die Hauptgründe für diesen schwächer ausfallenden Ausblick umfassen Währungsumrechnungsverluste, niedrigere Roaming-Erlöse, sinkende Preise und die negativen Auswirkungen aus Konjunkturrückgängen in den wichtigsten ausländischen Märkten", erklärte Telekom Austria am Donnerstag. "Das Management geht außerdem davon aus, dass sich dieses schwierige Marktumfeld auch 2010 fortsetzen wird."
Der operative freie Cashflow soll 2009 nach aber weiterhin rund 1,1 Mrd EUR betragen, da die Anlagenzugänge reduziert würden, um die Rückgänge beim operativen Ergebnis aufzufangen. Auch die Dividendenuntergrenze von 0,75 EUR je Aktie wurde bestätigt.
Zwischen Juli und Ende September verbuchte der Konzern überraschend einen Nettoverlust von 136,3 Mio EUR, nach einem Gewinn von 162,9 Mio EUR im Vorjahr. Begründet wurde dies mit Wertminderungen von 352 Mio EUR. Davon entfielen 290 Mio EUR auf den Firmenwert von Velcom in Weißrussland und 62 Mio EUR auf die Lizenz des Mobilfunkanbieters Vip mobile in der Republik Serbien.
Der Gesamtumsatz sank im dritten Quartal um 7,3% auf 1,232 Mrd EUR, während das EBITDA um 9% auf 489,8 Mio EUR nachgab. Von Dow Jones befragte Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von 1,25 Mrd EUR und einem EBITDA von 501 Mio EUR gerechnet. Daneben hatten sie ein positives Nettoergebnis von 132 Mio EUR erwartet.
Im Festnetzsegment gaben die Umsätze vor allem aufgrund von sinkenden Sprachvolumina und weniger Anschlussleitungen um 5,3% auf 470,7 Mio EUR nach. Im Mobilfunk fiel das Minus mit 7,1% stärker aus. Telekom Austria begründete die Entwicklung in diesem Segment etwa mit negativen Währungseffekten sowie niedrigeren Roaming- und Terminierungserlösen. Der Konzern ist mit seinen ausländischen Mobilfunkaktivitäten neben Weißrussland stark in Südosteuropa aktiv.
Die Aktie von Telekom Austria sank im frühen Wiener Handel um 1,6% auf 11,41 EUR. Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim, sagte, die Revidierung der Prognose käme zwar nicht überraschend, allerdings seien die Wertminderungen "so nicht erwartet" worden.
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