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Von Michael Brendel
Dow Jones Newswires
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die "belastende und untragbare" Unklarheit in der Führungsfrage beim Siemens-Konzern hat den amtierenden Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld zu seinem Rücktritt bewegt. "Ich habe die Unklarheit über die Führung sowie meine Person für belastend und untragbar für das Unternehmen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erachtet", sagte Kleinfeld am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in München. Dies sei der Grund gewesen, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Er hoffe, dass seine Entscheidung dazu beitrage, dass das Unternehmen "uneingeschränkt handlungsfähig" bleibe.
"Die aktuelle Diskussion über die zukünftige Führung des Unternehmens verunsichert innen wie außen, eine klare Entscheidung zur künftigen Führung wird erwartet", sagte Kleinfeld. Aus dem Präsidium des Aufsichtsrates sei an ihn herangetragen worden, die Entscheidung über die Verlängerung seines Vertrages zu verschieben. Die letzten tage seien "alles andere als einfach" und die Situation "unakzeptabel" gewesen. Das Unternehmen brauchte eine Entscheidung. Er habe zu einer Klärung beitragen wollen.
Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, sagte Kleinfeld auf Nachfragen. "Siemens und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen mir sehr am Herzen", erklärte er. "Darum bedauere ich es, das Unternehmen zu verlassen, das so ein wichtiger Teil meines Lebens in den letzten 20 Jahren war". Er werde bis zum Auslaufen seines Vertrages am 30. September auf Wunsch des Aufsichtsrates Konzernchef bleiben.
Zum Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich von Pierer sagte er, dessen Entscheidung mache ihn "betroffen und traurig". Mit dem Namen von Pierer "verbinde ich Integrität und Vorbildlichkeit".
Der Münchener DAX-Konzern hatte am Vortag mitgeteilt, dass Kleinfeld für eine Vertragsverlängerung über den 30. September dieses Jahres hinaus nicht zur Verfügung steht. Ein Nachfolger wurde vom Unternehmen noch nicht benannt.
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