UPDATE: Dt Börse und SIX Group übernehmen Indexanbieter Stoxx

12.11.2009
(NEU: Analystenkommentar, Details)

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Von Eyk Henning DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Börse AG und die schweizerische SIX Group übernehmen den Indexanbieter Stoxx. Für 206,1 Mio EUR kaufen die beiden Börsenbetreiber den bisherigen Miteigentümer Dow Jones & Co aus der gemeinsam geführten Stoxx Ltd heraus. 74 Mio EUR des Kaufpreises entfallen auf geistige Eigentumsrechte der Dow Jones & Co, zu der auch diese Nachrichtenagentur gehört.

Dow Jones & Co bekommt unter bestimmten Umständen zusätzlich zum jetzt vereinbarten Kaufpreis Mitte 2011 eine erfolgsbezogene Vergütung von bis zu 29 Mio EUR. Die Summe werde anteilig von der Deutschen Börse und der SIX Group erbracht. Spätestens im ersten Quartal nächsten Jahres soll die Transaktion abgeschlossen werden. Die Deutsche Börse will den Kauf aus dem Eigenkapital finanzieren.

Nach Abschluss der Transaktion wird die Deutsche Börse 50% plus einer Aktie halten und Stoxx mehrheitlich kontrollieren. Der Indexanbieter wird damit voll konsolidiert. Die SIX Group, die Infrastrukturdienstleistungen für Teilnehmer am Schweizer Finanzplatz erbringt, wird die restlichen 50% abzüglich einer Aktie halten.

Beide Börsenbetreiber können nun "durchregieren" und nach Meinung von BHF-Bank-Analyst Thilo Gorlt auf ein höheres Handelsvolumen hoffen. "Durch die Vollkonsolidierung rechne ich ab dem kommenden Jahr mit einem Nettogewinnbeitrag von 20 Mio EUR, der bei der Deutschen Börse im Segment Eurex auftauchen sollten", sagte der Analyst. Seinen Aussagen zufolge verfügt der Börsenbetreiber dank der neuen Eigentümerverhältnisse über mehr Handlungsfreiheit und kann wie angekündigt neue Indexderivate auf der Terminbörse Eurex etablieren.

"Das Geschäft ist ein absoluter Wachstumsmarkt, wobei sich die Börse berechtigte Hoffnungen auf zusätzliche Volumen und Marktanteilsgewinne gegenüber alternativen Handelsplattformen wie ChiX machen kann", so Gorlt weiter. Der Kaufpreis sei von daher gerechtfertigt.

Die Deutsche Börse selbst sieht nach dem Ausscheiden von Dow Jones die Möglichkeit, eine globale Indexfamilie aufzubauen. Die Deutsche Börse und die SIX führen ihrerseits die Indexfamilien DAX bzw SMI.

Ferner wollen beide Unternehmen zusätzlich ein Unternehmen für Indexberechnungen gründen, das auch als Dienstleister für Dritte auftreten soll. Hier wird SIX mit 50% plus einer Aktie die Mehrheit haben.

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