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DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat eine förmliche Untersuchung wegen möglichen Insiderhandels mit Aktien der Premiere AG eingeleitet. Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, steht die Prüfung im Zusammenhang mit einer Veröffentlichung des Bezahlfernsehsenders vom Oktober. Infolge der Mitteilung brach die Premiere-Aktie am darauf folgenden Handelstag um rund 50% ein.
Eine Routineprüfung habe ergeben, dass es Anzeichen für Insidertrading oder Marktmanipulation gegeben hat, weshalb eine förmliche Untersuchung notwendig ist, sagte eine BaFin-Sprecherin.
Das Unternehmen aus Unterföhring hatte Anfang Oktober mitgeteilt, für 2008 mit einem operativen Verlust (EBITDA) zu rechnen und erklärte, mit seinen Banken Gespräche über die Restrukturierung von Kreditvereinbarungen aufgenommen zu haben. Zudem stellte Premiere seinerzeit auch eine neue Klassifizierung der Abonnenten vor, wodurch knapp 1 Millionen Abonnenten nicht mehr berücksichtigt wurden.
Die Sprecherin der BaFin konnte keinen Zeitrahmen für die Dauer der Untersuchung nennen. Ein Sprecher von Premiere lehnte eine Stellungnahme ab.
Wie aus einem mit 6. April datierten Prospekt der Premiere AG zur laufenden Kapitalerhöhung hervorgeht, gibt es neben der BaFin-Untersuchung zurzeit auch eine Prüfung der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR). Bei dieser "anlassbezogenen" Untersuchung der Konzernlageberichte für 2007 und für das erste Halbjahr 2008 der Premiere AG soll festgestellt werden, ob ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens vermittelt worden sei.
News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist nach jüngsten Angaben mit 29% an Premiere beteiligt.
Webseiten: http://www.bafin.de/ http://www.info.premiere.de - Von Archibald Preuschat und Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 211 138 7218, tmt.de@dowjones.com DJN/DJG/phg/kgb/kla Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de
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