Von Christian Töpfer
Der Handel mit gebrauchter IT-Hardware ist manchmal mit der Arbeit von Börsenmaklern zu vergleichen - egal, ob man als Reseller oder Endkunde auftritt. Denn die auftretenden Fragen sind vom Grundprinzip her die gleichen: Soll ich meinen alten Rechner jetzt verkaufen oder noch warten, bis ich einen höheren Preis erzielen kann? Brauche ich unbedingt sofort einen Second-Hand-Monitor oder kann ich warten, bis ich ihn billiger bekomme? Und nicht selten ärgert man sich hinterher, die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Preise unter der Lupe
Die BFL Leasing GmbH, die monatlich den "IT Index" (vergleichbar mit der Schwacke-Liste für Autos) erstellt, hat die Preisentwicklung von stationären PCs, Notebooks sowie TFT- und CRT-Monitoren seit Ende 2004 dokumentiert. Das Unternehmen nimmt dabei sowohl die Neuware als gebrauchte Geräte unter die Lupe.
Klar wird bei der Analyse der Zahlen (siehe Grafiken rechts) nur eines: Dass vieles unklar ist. Und dass Fachhändler oftmals das nötige Quäntchen Glück brauchen, um beim Gebrauchthandel den aus ihrer Sicht richtigen (und damit margenträchtigsten) Moment zu erwischen. Denn wie in einer Achterbahn geht es mal rauf und mal runter - und das in schöner Regel- mäßigkeit.
Neu auf den Markt kommende Hardware wird spätestens dann, wenn die nächste Generation erscheint, billiger. Aber wovon hängen die Preise von gebrauchter Hardware ab? Von vielen Faktoren: von Lieferknappheit, von "Modetrends", von saisonalen Einflüssen (Weihnachten!), aber auch von Tradition, dem "Festhalten-Wollen" an vertrauten Dingen.
Und dem Händler bleibt nichts anderes übrig, als die Preisentwicklung zu verfolgen und im richtigen Moment auf die Achterbahn aufzuspringen.