Ende 2016 hatte Google gemeinsam mit Facebook und anderen Unternehmen den Bau des Pacific Light Cable Network (PLCN) zwischen Los Angeles und Hongkong angekündigt. Das Tiefseekabel sollte mit einem Datendurchsatz von 120 Terabit pro Sekunde deren Rechenzentren in den USA und Asien eng miteinander verknüpfen. Mittlerweile ist das 400 Millionen Dollar teure Vorhaben nach dem Verlegen von etwa 13.000 Kilometer Kabel durch den Pazifik so gut wie abgeschlossen.
Eigentlich sollte die Verbindung bereits 2018 stehen. Doch der Start verzögerte sich. Zudem zeichnet sich ab, dass das Kabel teilweise ungenutzt in den Tiefen des Ozeans liegen bleiben wird. Google und Facebook haben bei der Federal Communications Commission (FCC) beantragt, das PLCN nur zwischen den USA und den Philippinen beziehungsweise Taiwan in Betrieb zu nehmen. Der abschließende Teil nach Hongkong soll nicht genutzt werden.
PLCN - Dr. Peng und Trumps Zorn
Nicht in Betrieb gehen sollen auch vier der insgesamt sechs Glasfaserpaare. Die gehören der Dr. Peng Telecom & Media Group, einem privaten Breitbandanbieter aus Peking, der offenbar eng mit dem chinesischen Netzausrüster Huawei zusammenarbeitet. Bereits im August des vergangenen Jahres hatte das US-Justizministerium angekündigt, angesichts der chinesischen Beteiligung das Kabelprojekt im Zuge einer nationalen Sicherheitsprüfung zu blockieren.
Das PLCN wäre die erste direkte Untersee-Kabelverbindung zwischen den USA und China. Das löste angesichts der aktuellen Spannungen zwischen beiden Staaten massive Sicherheitsbedenken auf Seiten der US-Behörden aus. Deshalb haben Google und Facebook den US-Telekommunikationsbehörden vorgeschlagen, wenigstens zwei Glasfaserpaare zu aktivieren, um einen Teil der Kabelkapazität nutzen zu können.
Warum der US-Bann ausgerechnet auf PLCN fällt, ist nicht klar. Vielleicht sei die Nähe zu Huawei der Grund, mutmaßen Experten. Ein anderes Vorhaben, das New-Cross-Pacific (NCP-)Kabel zwischen den USA und China, an dem auch China Mobile beteiligt ist, hatte grünes Licht bekommen und ist seit 2017 im Bau.